Paper von Yannick Stahl und Ralf Bartenschlager im Journal Nature Communications veröffentlicht
Chronische Hepatitis C und COVID-19 stellen die Medizin aktuell vor große Herausforderungen und sind für Millionen von Todesfällen verantwortlich. Beide Krankheiten werden durch virale Infektionen ausgelöst. Chronische Hepatitis C wird durch eine anhaltende Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus verursacht, während COVID-19 auf eine akute Infektion mit dem schweren akuten respiratorischen Syndrom Coronavirus‑2 (SARS-CoV‑2) zurückzuführen ist. Beide Viren sind biologisch sehr unterschiedlich, weisen allerdings einige Gemeinsamkeiten auf.
Beide Viren verfügen über Einzelstrang-RNA-Genome mit positiver Polarität, die in membranartigen Vesikeln im Zellplasma infizierter Zellen repliziert werden.
Bislang sind die Lipide, die die Bildung dieser Membranvesikel steuern, weitgehend unerforscht. In ihrer Veröffentlichung zeigt das Team unter Mitwirkung von Yannick Stahl und Ralf Bartenschlager, dass die Produktion des Lipids Phosphatidsäure durch das Enzym Acylglycerolphosphat-Acyltransferase für die Biogenese der Membranvesikel bei der viralen Replikation von hoher Bedeutung ist.
Eine auf den Wirt ausgerichtete Therapie, die auf die Synthesewege der Phosphatidsäure abzielt, könnte daher neue Ansätze für therapeutische Maßnahmen bieten, um COVID-19 und Hepatitis C besser bekämpfen zu können.
Herzlichen Glückwunsch Yannick Stahl und Ralf Bartenschlager!