Eine Tafelrunde an Spitzenwissenschaftlern
Forschungspreis der Hector Stiftung II geht an Professoren aus Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg
HEIDELBERG/WEINHEIM. Drei herausragende Wissenschaftler erhielten am 4. Februar 2011 den Hector Wissenschaftspreis: Professor Stephen Hashmi (Universität Heidelberg), Professor Jürg Leuthold (Karlsruher Institut für Technologie, KIT) und Professor Jens Timmer (Universität Freiburg). Die Hector Stiftung II würdigte damit sowohl die bahnbrechenden Forschungsleistungen der Naturwissenschaftler als auch ihre Grundhaltung als Hochschullehrer.
Hashmi wird für seine Pionierarbeiten auf dem Gebiet der homogenen Gold-Katalyse ausgezeichnet. Hashmi fand heraus, dass entgegen der gängigen Lehrmeinung bestimmte chemische Reaktionen durch Anwesenheit von kleinsten Mengen Gold schneller und unter geringerem Energieeinsatz ablaufen als mit gängigen Katalysatoren wie Platin oder Silber. Potenzielle Anwendungen liegen zum Beispiel in der Herstellung von Arzneimitteln und Werkstoffen.
Leuthold, als Experte auf dem Gebiet der Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung, entwickelte mit seinem Team ein optisches Verfahren, durch welches man zu diesem Zeitpunkt die größte je auf einen einzigen Laserstrahl kodierte Datenmenge von 10 Terabit/s in Echtzeit kodieren und dekodieren konnte. 2009 gelang es dem Physiker, einen der schnellsten optischen Siliziumchips zu bauen.
Timmer hat sich als einer der ersten Wissenschaftler Deutschlands der Systembiologie verschrieben. Dieser Ansatz verspricht ein neues, exakteres Verständnis von Lebensprozessen, da er Biologen, Mediziner, Physiker und Mathematiker in der Forschung vereint. Timmer stellt biologische Prozesse in mathematischen Formeln dar, mit deren Hilfe unter anderem Signalwege entschlüsselt werden, die bei der Krebsentstehung von Bedeutung sind.