Dank seiner Forschung ist Hepatitis C heute heilbar
Wissenschaftspreis der Hector Stiftung geht an Prof. Dr. Ralf Bartenschlager aus Heidelberg
HEIDELBERG/WEINHEIM. Prof. Dr. Ralf Bartenschlager von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg hat 2017 den Wissenschaftspreis der Hector Stiftung erhalten. Die Jury zeichnet damit seine herausragenden Leistungen in der klinisch-medizinischen Grundlagenforschung aus. Dank seiner Arbeit ist Hepatitis C heute bei mehr als 95 Prozent der Patienten heilbar. Außerdem hat er mit seinem Team wichtige Beiträge zur Erforschung des Denguefiebers geleistet, der weltweit häufigsten durch Stechmücken übertragenen Viruserkrankung.
In der Laudatio für Bartenschlager hob die Ministerin hervor, dass Bartenschläger nicht nur wissenschaftliche Höchstleistungen erbringe, sondern auch bei den Studierenden die Leidenschaft für die Grundlagenforschung wecke.
1999 war es Bartenschlager erstmals gelungen, das Hepatitis-C-Virus im Labor zu vermehren. Da Viren Zellparasiten sind, die sich nur in lebenden Zellen vermehren, war dies für die Erforschung des Hepatitis-C-Virus von entscheidender Bedeutung. Nun konnte Bartenschlagers Team untersuchen, welche Faktoren bei der Vermehrung dieses Virus eine Rolle spielen und welche Substanzen dessen Vermehrungszyklus stoppen können. Damit war die Grundlage für die Entwicklung von Medikamenten gegen die chronische Hepatitis C geschaffen. Aktuell beschäftigt sich Bartenschlager unter anderem mit der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Hepatitis C. Außerdem liefern seine Arbeiten neue Erkenntnisse über chronische Infektionen mit anderen Viren, zum Beispiel dem Hepatitis-B-Virus.
v.l.: Senator e.h. Dr. h.c. Hans-Werner Hector, Josephine Hector, Prof. Dr. Ralf Bartenschlager, Theresia Bauer