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Pressemitteilung
Karrie­re­schub für vielver­spre­chende junge WissenschaftlerInnen

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6. Februar 2021

Karrie­re­schub für vielver­spre­chende junge WissenschaftlerInnen

Gewin­ne­rIn­nen des ersten Hector Research Career Develo­p­ment Awards

Karls­ruhe: Am 29. Januar 2021 hat eine Fachjury bestehend aus dem Kreis der Hector Fellows fünf junge Forsche­rin­nen und Forscher ausge­wählt, deren wissen­schaft­li­che Karriere die Hector Fellow Academy (HFA) nun unter­stützt. Die Biolo­gin Ana Rita Brochado, der Bioche­mi­ker und Medizi­ner Leif Ludwig, die Chemi­ke­rin Agnieszka Nowak-Król, die Infor­ma­ti­ke­rin Anna Pappa und die Biolo­gin Tessa Quax sind die ersten Wissen­schaft­le­rIn­nen, die in das neue Programm aufge­nom­men wurden. Seit letztem Jahr können sich junge Wissen­schaft­le­rIn­nen, die eine eigene Nachwuchs­gruppe leiten oder eine W1-Profes­sur inneha­ben, für den Hector Research Career Develo­p­ment Award bewerben.

Das neue Förder­for­mat der Hector Fellow Academy richtet sich an beson­ders talen­tierte junge Forsche­rin­nen und Forscher aus den Natur- oder Ingenieur­wis­sen­schaf­ten, der Medizin oder Psycho­lo­gie, die ihr wissen­schaft­li­ches Profil bereits geschärft und ihren ersten Karrie­re­schritt gemacht haben. Wer in das Programm aufge­nom­men wird, erhält neben einer einma­li­gen Unter­stüt­zung seiner Forschung in Höhe von 25.000 Euro auch die Finan­zie­rung einer Promo­ti­ons­stelle sowie ergän­zend zu dieser 9.500 Euro Forschungs­mit­tel pro Jahr. Darüber hinaus werden die Gewin­ne­rIn­nen für fünf Jahre zu Mitglie­dern der Hector Fellow Academy ernannt. Das eröff­net ihnen die Möglich­keit, auch weitere Förder­an­träge an die HFA zu stellen.

„Dass ich für den Hector Research Career Develo­p­ment Award ausge­wählt wurde, hat mich außer­or­dent­lich gefreut“, sagt Leif Ludwig. „Ich möchte mich dafür zutiefst bei der Hector Fellow Academy und meinen Mento­rIn­nen bedan­ken, die mich während meiner wissen­schaft­li­chen Entwick­lung beglei­tet und unter­stützt haben.“ Der promo­vierte Bioche­mi­ker und Human­me­di­zi­ner hat sich auf die Gene der auch als Zellkraft­werke bekann­ten Mitochon­drien spezia­li­siert. Mit seiner Forschungs­gruppe unter­sucht er beispiels­weise, wie sich Varian­ten und Mutatio­nen im diesem Erbma­te­rial auf Erkran­kun­gen beim Menschen auswir­ken. „Der Award stellt für meine Arbeits­gruppe und mich eine bedeu­tende Stütze dar. Denn nun können wir unsere Forschung im Bereich der Einzel­zell­ana­lyse und der mitochon­dria­len Genetik weiter stärken und ausbauen.“

Die Hector Fellow Academy will nicht nur wissen­schaft­li­che Exzel­lenz, sondern auch die Chancen­gleich­heit von Frauen in der Forschung fördern. Deshalb sieht die Verga­be­richt­li­nie des neuen Hector RCD Awards vor, dass mindes­tens die Hälfte der Awardees weiblich sein soll. Von den knapp 200 Bewer­bun­gen stamm­ten fast 60 % von jungen Wissen­schaft­le­rin­nen; 10 von ihnen erreich­ten die Top 11 der Vorauswahl; vier erhiel­ten einen der fünf Awards. Eine von ihnen ist Tessa Quax. Die promo­vierte Biolo­gin hat sich auf Viren spezia­li­siert, die Archaeen befal­len. Archaeen sind einzellige Organis­men, die den Bakte­rien ähnlich sind. „Ich war sehr aufge­regt, als ich vom Ergeb­nis der Jury erfah­ren habe“, sagt die Forsche­rin. „Der Hector RCD Award ist für mich von großer Bedeu­tung. Denn er erlaubt mir, endlich einer Frage­stel­lung nachzu­ge­hen, die ich bislang nicht behan­deln konnte.“ In ihrem Projekt möchte Quax ergrün­den, wie Verän­de­run­gen auf der Zellhülle von Archaeen eine Infek­tion mit Viren verhin­dern können. Damit erhofft sie sich Einbli­cke in die Mecha­nis­men, mit denen Viren die Evolu­tion von Mikro­or­ga­nis­men voran­trei­ben. „Das ist eine wichtige Frage, für deren Unter­su­chung mir und meinem Team bisher die Möglich­kei­ten fehlten. Jetzt haben wir jedoch die Chance dazu bekommen.“

Die Bewer­bungs­phase für den nächs­ten Hector Research Career Develo­p­ment Award geht vom 1. Septem­ber bis zum 30. Oktober 2021.