Auszeichnung für einen der „Väter“ der Optogenetik
Hector Wissenschaftspreis geht an Prof. Dr. Peter Hegemann aus Berlin
HEIDELBERG/WEINHEIM. Prof. Dr. Peter Hegemann von der Humboldt-Universität Berlin erhält in diesem Jahr Wissenschaftspreis der Hector Stiftung. Die Jury zeichnet damit die herausragenden Forschungsleistungen Hegemanns auf dem Gebiet der Optogenetik aus – dieses Fachgebiet beschäftigt sich mit der Kontrolle von genetisch modifizierten Zellen mittels Licht.
Bei der Preisverleihung im Hotel Europäischer Hof in Heidelberg würdigte die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer den Mut Hegemanns, der bei seinen Forschungen neue Wege beschritten und damit der Wissenschaft enorme Impulse gegeben habe.
Hegemann gilt als einer der „Väter“ der Optogenetik. Er beschäftigt sich bei seiner Grundlagenforschung mit lichtempfindlichen Proteinen (Eiweißmolekülen). Dabei entdeckte er eine Art molekularen Lichtschalter (Kanal-Rhodopsin), mit dem man Zellen sehr präzise steuern kann. Dieses Werkzeug sorgte in der Wissenschaft für enormes Aufsehen. Denn es ermöglichte Hirnforschern, mit vergleichsweise einfachen Mitteln bestimmte Nervenzellen zu studieren und nach Therapieansätzen zu suchen. Hegemann gelang es beispielsweise, einzelne Nervenzellen mit zuvor unerreichter Präzision durch Licht anzuregen und damit gezielte Verhaltensänderungen bei Mäusen herbeizuführen. Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt suchen nun nach Wegen, dieses Werkzeug eines Tages auch beim Menschen einsetzen zu können. Dabei steht die Behandlung von Parkinson und anderen Krankheiten im Fokus.
v.l.: Dr. h.c. Hans-Werner Hector, Josephine Hector, Ministerin Theresia Bauer, Prof. Dr. Peter Hegemann