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Pressemitteilung
Hector Wissen­schafts­preis 2015

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28. Januar 2016

Auszeich­nung für einen der „Väter“ der Optogenetik

Hector Wissen­schafts­preis geht an Prof. Dr. Peter Hegemann aus Berlin

HEIDELBERG/WEINHEIM. Prof. Dr. Peter Hegemann von der Humboldt-Univer­si­tät Berlin erhält in diesem Jahr Wissen­schafts­preis der Hector Stiftung. Die Jury zeich­net damit die heraus­ra­gen­den Forschungs­leis­tun­gen Hegemanns auf dem Gebiet der Optoge­ne­tik aus – dieses Fachge­biet beschäf­tigt sich mit der Kontrolle von genetisch modifi­zier­ten Zellen mittels Licht.

Bei der Preis­ver­lei­hung im Hotel Europäi­scher Hof in Heidel­berg würdigte die baden-württem­ber­gi­sche Wissen­schafts­mi­nis­te­rin There­sia Bauer den Mut Hegemanns, der bei seinen Forschun­gen neue Wege beschrit­ten und damit der Wissen­schaft enorme Impulse gegeben habe.

Hegemann gilt als einer der „Väter“ der Optoge­ne­tik. Er beschäf­tigt sich bei seiner Grund­la­gen­for­schung mit licht­emp­find­li­chen Prote­inen (Eiweiß­mo­le­kü­len). Dabei entdeckte er eine Art moleku­la­ren Licht­schal­ter (Kanal-Rhodop­sin), mit dem man Zellen sehr präzise steuern kann. Dieses Werkzeug sorgte in der Wissen­schaft für enormes Aufse­hen. Denn es ermög­lichte Hirnfor­schern, mit vergleichs­weise einfa­chen Mitteln bestimmte Nerven­zel­len zu studie­ren und nach Thera­pie­an­sät­zen zu suchen. Hegemann gelang es beispiels­weise, einzelne Nerven­zel­len mit zuvor unerreich­ter Präzi­sion durch Licht anzure­gen und damit gezielte Verhal­tens­än­de­run­gen bei Mäusen herbei­zu­füh­ren. Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt suchen nun nach Wegen, dieses Werkzeug eines Tages auch beim Menschen einset­zen zu können. Dabei steht die Behand­lung von Parkin­son und anderen Krank­hei­ten im Fokus.

Hector Wissenschaftspreis 2015

v.l.: Dr. h.c. Hans-Werner Hector, Josephine Hector, Minis­te­rin There­sia Bauer, Prof. Dr. Peter Hegemann