Die Zukunft mitgestalten
Pressemitteilung
Zeital­ter Künst­li­che Intel­li­genz: Wie Bernhard Schöl­kopf die Zukunft der KI mitgestaltet

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19. März 2025

Zeital­ter Künst­li­che Intel­li­genz:
Wie Bernhard Schöl­kopf die Zukunft der KI mitgestaltet

Karls­ruhe: Künst­li­che Intel­li­genz (KI) verän­dert unsere Gesell­schaft rasant. Bernhard Schöl­kopf ist einer der führen­den Forscher auf diesem Gebiet. Im neuen Video­por­trät der Hector Fellow Academy spricht er über Chancen und Risiken der KI sowie ihre Anwen­dun­gen in den Wissen­schaf­ten. Bernhard Schöl­kopf ist Direk­tor am Max-Planck-Insti­tut für Intel­li­gente Systeme, Profes­sor an der ETH Zürich und Gründungs­di­rek­tor des ersten ELLIS-Insti­tuts (European Labora­tory for Learning and Intel­li­gent Systems) in Tübin­gen. Seit 2018 ist er Mitglied der Hector Fellow Academy.

Künst­li­che Intel­li­genz (KI) ist längst nicht mehr nur Science-Fiction – sie ist eine techno­lo­gi­sche Revolu­tion, die unsere Gesell­schaft grund­le­gend und in rasan­tem Tempo verän­dert. Doch was unter­schei­det sie von frühe­ren indus­tri­el­len Umbrü­chen? Der renom­mierte Mathe­ma­ti­ker und Physi­ker Bernhard Schöl­kopf ist ein Pionier auf dem Gebiet des Maschi­nel­len Lernens und der Künst­li­chen Intel­li­genz. Als Direk­tor am Max-Planck-Insti­tut für Intel­li­gente Systeme Tübin­gen und Profes­sor an der ETH Zürich erforscht er Grund­la­gen und Anwen­dun­gen dieser Schlüs­sel­tech­no­lo­gie. Er ist überzeugt, dass Künst­li­che Intel­li­genz unser Leben nachhal­ti­ger verän­dern wird als jede techno­lo­gi­sche Umwäl­zung zuvor. Während frühere indus­tri­elle Revolu­tio­nen vor allem durch Fortschritte in der Energie­ge­win­nung geprägt waren, steht laut Schöl­kopf diesmal die Verar­bei­tung und Nutzung von Infor­ma­tio­nen im Mittel­punkt. „Ich würde sagen, dass die jetzige dichter am Kern dessen ist, was uns als Menschen ausmacht, weil wir – ich glaube nicht, dass wir stolz darauf sind, dass wir beson­ders gut Energie verar­bei­ten können, wir denken nicht, dass wir stärker sind als andere Tiere oder schnel­ler rennen können. Aber wir glauben, dass wir klüger sind, dass wir besser Infor­ma­tio­nen verar­bei­ten als Tiere.“

Lernen oder logisches Denken galt lange als eine typisch mensch­li­che Fähig­keit. Heute sind auch Maschi­nen in der Lage, komplexe Muster zu erken­nen oder eigen­stän­dig Entschei­dun­gen zu treffen. Sie können sogar weit komple­xere und größere Daten­men­gen analy­sie­ren als es Menschen möglich ist. Bernhard Schöl­kopf beschäf­tigt sich in seiner Forschung einer­seits mit Model­len, die Daten in Mustern erken­nen und Ursache und Wirkung verste­hen können. Anderer­seits liegt ihm die Anwen­dung von Künst­li­cher Intel­li­genz in den Wissen­schaf­ten und insbe­son­dere in der Astro­no­mie am Herzen. In der Forschung zu Exopla­ne­ten und Gravi­ta­ti­ons­wel­len kann Künst­li­che Intel­li­genz völlig neue Perspek­ti­ven eröffnen.

Auch das Promo­ti­ons­pro­jekt von Maximi­lian Dax ist in diesem Bereich angesie­delt. Maximi­lian Dax ist Nachwuchs­wis­sen­schaft­ler der Hector Fellow Academy und wird in seinem Forschungs­vor­ha­ben von Bernhard Schöl­kopf betreut. „Ich arbeite ja vor allem im wissen­schaft­li­chen Bereich, also im "KI für wissen­schaft­li­che Entde­ckung" (…) und in diesem Bereich gibt es zahlrei­che Anwen­dun­gen. Tatsäch­lich beispiels­weise hatten wir kürzlich hier am Max-Planck-Insti­tut ein Projekt zur Charak­te­ri­sie­rung von Atmosphä­ren von Exopla­ne­ten,“ erklärt der junge Wissenschaftler.

Doch KI wirft nicht nur techni­sche, sondern auch gesell­schaft­li­che Fragen auf. Wie beein­flusst sie unsere Meinungs­bil­dung? Welche Rolle spielt sie in der Politik? Und besteht tatsäch­lich die Gefahr, dass Maschi­nen eines Tages die Kontrolle überneh­men? Schöl­kopf plädiert für einen verant­wor­tungs­vol­len Umgang mit KI, um Risiken zu minimie­ren und Chancen bestmög­lich zu nutzen. „Für mich ist im Moment, dieses hypothe­ti­sche Risiko, dass diese Systeme plötz­lich die Weltherr­schaft überneh­men und uns kontrol­lie­ren, weil sie klüger sind als wir, das ist für mich ein Science-Fiction Szena­rio, was ich für gefähr­lich halte, weil es uns von den eigent­li­chen Proble­men ablenkt. Wir müssen uns auf die realis­ti­sche­ren Probleme konzen­trie­ren, die in der näheren Zukunft sind.“ Europa muss laut Schöl­kopf eine führende Rolle in der KI-Forschung einneh­men. Mit seinem Engage­ment als Gründungs­di­rek­tor des ELLIS-Insti­tuts (European Labora­tory for Learning and Intel­li­gent Systems) aber auch mit seinen verschie­de­nen Projek­ten trägt Bernhard Schöl­kopf entschei­dend dazu bei, die KIExper­tise in Europa zu stärken und sicher­zu­stel­len, dass diese bahnbre­chende Techno­lo­gie im Sinne der Gesell­schaft gestal­tet wird.

Die Hector Fellow Academy veröf­fent­licht in regel­mä­ßi­gen Abstän­den Video­por­träts über die Wissenschaftler*innen ihres Netzwerks. Die Videos geben allge­mein­ver­ständ­li­che Einbli­cke in die vielsei­ti­gen Forschungs­pro­jekte der Hector Fellows und der Nachwuchswissenschaftler*innen. Zuschauer*innen erhal­ten so die Möglich­keit, die Hector Fellow Academy besser kennenzulernen.

 

Link zum Video-Porträt:

DE: https://youtu.be/Q03HA_e9vZo
EN: https://youtu.be/G7-7W_i6P70