Zu allererst geht es darum, Menschen mit Wasser zu versorgen
Jetzt neu: Ein Videoportrait über den Wasserbau-Experten Franz Nestmann
- Videoporträt stellt Hector Fellow Prof. Dr. Franz Nestmann vor
- Große Bandbreite an Forschungsthemen rund um Wasser – als Basis für Ernährung und Energiegewinnung sowie als Transportmittel und ökologischer Lebensraum
Karlsruhe: In einem neuen Videoporträt stellt die Hector Fellow Academy den Experten für Strömungsmechanik und Wasserbau, Prof. Dr.-Ing. Franz Nestmann, vor. Nestmann leitete bis 2021 das Institut für Wasser- und Gewässerdynamik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). 2009 erhielt er den Hector Wissenschaftspreis, seit 2013 ist er Mitglied der Hector Fellow Academy. Im Zentrum von Nestmanns wissenschaftlichen Arbeit steht Wasser – als Basis für Ernährung und Energieversorgung sowie als Transportmittel und ökologischem Lebensraum. Der Film ist seit gestern auf dem YouTube-Kanal der Academy verfügbar.
Franz Nestmann ist ein international anerkannter Experte für Wasserbau. Seine wissenschaftlichen Ergebnisse kommen beim Bau von Wasserkraftwerken ebenso zum Einsatz wie beim ökologisch verträglichen Ausbau von Flüssen als Wasserstraßen oder auch bei der Trinkwasserversorgung in entlegenen Weltregionen. Die theoretischen Erkenntnisse für die praktischen Anwendungen erarbeitet Nestmann mit seinen Institutsmitarbeiter*innen in Karlsruhe.
Zu ihnen gehört auch der Doktorand Andreas Müller, dessen Promotionsstelle mit Hilfe der Hector Fellow Academy finanziert wird. Müller erforscht, wie Flusseinbauten – so genannte Lenkbuhnen – Gewässer strukturieren und die Flussufer schützen können. „Durch eine gute Gewässerstruktur bekommen beispielsweise Fische unterschiedliche Lebensräume geboten: flaches oder tiefes Wasser, Bereiche mit schneller und solche mit langsamer Strömung“, sagt Müller: „So werden ausgebaute, monotone Fließgewässer zu ökologisch wertvollen Lebensräumen.“
Anwendung finden die Forschungsergebnisse aus Nestmanns Institut nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Erkenntnisse aus dem Kraftwerksbau überträgt der Ingenieur beispielsweise auf kleine Wasserkraftwerke in Vietnam. Sie stellen die regenerative Energie für die Trinkwasserversorgung in entlegenen Gebirgsregionen zur Verfügung. „Dank des Hector Fellow Wissenschaftspreises hat meine Arbeit auch in Asien an Bekanntheit gewonnen“, sagt Nestmann: „Das war ein wesentlicher Grundstein dafür, dass wir in diesen Ländern aktiv werden und einen Beitrag zur Wasserversorgung der Bevölkerung leisten konnten.“ Das Thema hat für Nestmann große Bedeutung, wie er sagt: „Bei einer wachsenden Weltbevölkerung wird es zu allererst darum gehen, die Menschen mit Wasser zu versorgen und mit Lebensmitteln.“
In regelmäßigen Abständen stellt die Hector Fellow Academy ihre Mitglieder in Videoportraits vor. Hierin geben die Wissenschaftler*innen einen allgemeinverständlichen Einblick in ihre Forschung und ihre Motivation. In jedem Jahr wird die oder der neue Preisträger*in portraitiert; zudem entsteht im Zusammenhang mit dem jährlich stattfindenden HFA-Symposium zu wechselnden gesellschaftspolitisch relevanten Themen jeweils ein neuer Hector Fellow-Film. Sämtliche Videos über die Hector Fellows sind auf dem YouTube-Kanal der Hector Fellow Academy unter https://www.youtube.com/channel/UCqxMrca-TYq6EzaJjtWW-kg zu finden.