Aufzeichnung der Veranstaltung jetzt auf YouTube
Am 11. Juli 2024 fand das 9. Symposium der Hector Fellow Academy 2024 „Wieso lernen Kinder anders als Erwachsene?“ an der Universität Hamburg und via Livestream statt. Spannende Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung: Macht es Sinn, dass Kinder bereits in Kitas Chinesisch lernen? Welche Rolle spielen die Gehirnaktivitäten von Kindern für ihre spätere Entwicklung? Wie wichtig sind frühkindliche Erfahrungen? Und welchen Einfluss haben die Erlebnisse unserer Großeltern auf uns und unser Lernen?
Zahlreiche interessierte Gäste vor Ort und im Livestream hatten die Gelegenheit, in die faszinierende Welt des menschlichen Gehirns einzutauchen und aktuelle Forschungsansätze kennenzulernen. Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist jetzt auf dem YouTube-Kanal der Hector Fellow Academy in den Sprachen Deutsch und Englisch verfügbar.
Dr. Sebastian Frank, Hector RCD-Preisträger und erster Redner des Abends, stellte in seinem Vortrag neuronale Mechanismen vor, die dem Lernen bei Kindern zugrunde liegen. Er und sein Forschungsteam untersuchen zum Beispiel, ob ein Training hilfreich beim Lernen sein kann und zu einer dauerhaften Verbesserung bei der Ausführung visueller Aufgaben führt.
Prof. Dr. Ileana Hanganu-Opatz vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf beschäftigte sich mit den frühen Aktivitäten in unserem Gehirn und wie diese unsere kognitiven Fähigkeiten und Beeinträchtigungen im Erwachsenenalter beeinflussen können. Sie stellte dar, wie wichtig zwei Phasen in der Entwicklung für Kinder sind: die Tage rund um die Geburt und die Pubertät.
Wissenschaftliche Gastgeberin der Veranstaltung und Hector Fellow Prof. Dr. Brigitte Röder vom Institut für Psychologie der Universität Hamburg sprach über die Bedeutung frühkindlicher Erfahrungen. Dazu untersucht sie mit ihrer Forschungsgruppe die Gehirnaktivität und ‑struktur von Menschen, die blind geboren werden und durch eine Operation ihr Augenlicht wiedererlangen. Von diesen Untersuchungen lassen sich Rückschlüsse darauf ziehen, welche Bedeutung die Erfahrungen in der frühen Kindheit auf die Gehirnentwicklung haben.
Zuletzt sprach Hector Fellow em. Prof. Dr. Thomas Elbert von der Universität Konstanz darüber, wie traumatische Erfahrungen den epigenetischen Code und die Muster der Genexpression bei Kindern prägen und über Generationen verändern können.
Moderatorin des Abends war Andrea Grießmann, bekannt als TV-Moderatorin u.a. für Sendungen wie Planet Wissen und Buchautor.
Der nächste Hector Fellow Academy Wissenschaftsabend findet am 10. Juli 2025 in Düsseldorf und via Livestream statt. Unter dem Thema „Gehirn, Computer und KI – bald nicht mehr zu unterscheiden?“ geben erneut hochkarätige Redner*innen faszinierende Einblicke in die Forschung. Wissenschaftliche Ausrichterin ist Katrin Amunts, Professorin für Hirnforschung und Direktorin des C. und O. Vogt-Instituts für Hirnforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie Direktorin des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin am Forschungszentrum Jülich.