Medizin 4.0 – Organische Elektronik in der modernen Medizin
Symposium 2017
„Die Wissenschaft ist dort angekommen, wo Star Trek aufgehört hat“
Öffentliche Veranstaltung beleuchtet Potenziale und Anwendungsfelder der Organischen Elektronik in der Medizin.
Am 6. Juli 2017 fand in Dresden das dritte Symposium der Hector Fellow Academy statt. Die öffentliche Veranstaltung zum Thema „Medizin 4.0 – Organische Elektronik in der modernen Medizin“ wurde in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden ausgerichtet und lockte am Donnerstagabend zahlreiche Besucher*innen ins Deutsche Hygiene-Museum Dresden.
Fast 200 Teilnehmer*innen, darunter geladene Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sowie Betroffene, Mediziner*innen und interessierte Bürger*innen konnten einen Einblick in die Potenziale und Anwendungsfelder der organischen Elektronik in der Medizin gewinnen.
Durch den Abend mit spannenden Vorträgen und angeregten Diskussionen führte Prof. Dr. Eberhart Zrenner, Hector Fellow und Seniorprofessor für Augenheilkunde am Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften in Tübingen. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit Grußworten des Rektors der Technischen Universität Dresden, Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen, sowie des Staatssekretärs Uwe Gaul, der das Grußwort der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, überbrachte.
Zu den Videos der Begrüßung und Grußworte.
Prof. Dr. Karl Leo, Hector Fellow und Leiter des Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP) der TU Dresden, gab in seinem Vortrag interessante Einblicke in das Feld der organischen Elektronik und zeigte das große Potenzial dieser Technologie für verschiedenste Anwendungsfelder auf. So finden sich die in Dresden entwickelten Technologien bereits heute in Handy-Displays wieder. Außerdem wird in seiner Gruppe aktuell an neuartigen, flexiblen organischen Solarzellen geforscht. Im medizinischen Bereich eröffnet die organische Elektronik große Möglichkeiten in der Entwicklung innovativer Implantate, wie etwa dem neuartigen Retina-Implantat, an dem Karl Leo derzeit in einem interdisziplinären, von der HFA geförderten Projekt mit Eberhart Zrenner forscht.
Moderation
Eberhart Zrenner
Medizin, Biologie & IngenieurwesenHector Fellow seit 2012
Organische Elektronik
Neue Anwendungen
Hector Fellow Prof. Dr. Karl Leo gibt in seinem Vortrag interessante Einblicke in das Feld der organischen Elektronik und zeigt das große Potenzial dieser Technologie für verschiedenste Anwendungsfelder auf.
Im anschließenden Vortrag beleuchtete Prof. Dr. George Malliaras, Leiter des Bereichs Bioelektronik (BEL) an der École des Mines de Saint-Étienne in Frankreich, den Einsatz organischer Elektronik für die Schnittstellenkopplung mit dem Gehirn. Die Entwicklung neuartiger Technologien zur Schnittstellenverbindung verspricht ein besseres Verständnis von Funktionsweisen des Gehirns und damit große Fortschritte in der Diagnose und Behandlung zahlreicher Krankheitsbilder wie etwa Parkinson oder Epilepsie. So arbeitet George Malliaras beispielsweise bereits erfolgreich daran, die Messungen von Hirnaktivitäten nicht- oder nur minimal-invasiv bei gleichzeitig höchster Genauigkeit bei der Lokalisierung der betroffenen Neuronen möglich zu machen.
Interfacing with the Brain using Organic Electronics
Professor George Malliaras, Head of the Bioelectronics Division (BEL) at the École des Mines de Saint-Étienne in France, explains the use of organic electronics to interface with the brain.
Prof. Dr. Thomas Stieglitz, Professor für Biomedizinische Mikrotechnik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, zeigte im Anschluss das große Potenzial von polymer-basierten Schnittstellen zum Nervensystem auf. In seinem Vortrag stellte er Einsatzfelder wie beispielsweise intelligente Implantate und „fühlende“ Prothesen vor. Außerdem erläuterte er die Funktionsweise neuartiger Methoden zur Senkung des Blutdrucks, die statt mit Medikamenten mit gezielten elektrischen Stimulationen der Drucksensoren in den Blutgefäßen arbeiten. Thomas Stieglitz machte in seinem Vortrag aber auch deutlich, dass die Entwicklung dieser vielversprechenden neuartigen Technologien gleichzeitig einen Diskurs über ethische und gesellschaftliche Konsequenzen erfordert und mit einigen Herausforderungen verbunden ist.
Polymer-basierte Schnittstellen zum Nervensystem
Thomas Stieglitz, Professor für Biomedizinische Mikrotechnik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, zeigt in seinem Vortrag das große Potenzial von polymer-basierten Schnittstellen zum Nervensystem auf.
Prof. Dr. Thomas Stieglitz, Professor für Biomedizinische Mikrotechnik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, zeigte im Anschluss das große Potenzial von polymer-basierten Schnittstellen zum Nervensystem auf. In seinem Vortrag stellte er Einsatzfelder wie beispielsweise intelligente Implantate und „fühlende“ Prothesen vor. Außerdem erläuterte er die Funktionsweise neuartiger Methoden zur Senkung des Blutdrucks, die statt mit Medikamenten mit gezielten elektrischen Stimulationen der Drucksensoren in den Blutgefäßen arbeiten. Thomas Stieglitz machte in seinem Vortrag aber auch deutlich, dass die Entwicklung dieser vielversprechenden neuartigen Technologien gleichzeitig einen Diskurs über ethische und gesellschaftliche Konsequenzen erfordert und mit einigen Herausforderungen verbunden ist.
Wissenschaftliche Vorträge
George Malliaras
BioelektronikLeiter des Bereichs Bioelektronik (BEL) an der École des Mines de Saint-Étienne in Frankreich
Thomas Stieglitz
Biomedizinische MikrotechnikProfessor für Biomedizinische Mikrotechnik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Karl Leo
PhysikHector Fellow seit 2013