Förderung für Nachwuchswissenschaftler*innen aus aller Welt
Promotionsprojekte
© Tobias Kraus

Neuro­nale Prozesse von adapti­ver und maladap­ti­ver Gedächtniskonsolidierung

Tobias Kraus – Hector RCD Awardee Monika Schönauer

Stark emotio­nale Erinne­run­gen werden separat verar­bei­tet. Bei negati­ven Erfah­run­gen kann das zu maladap­ti­ver Gedächt­nis­bil­dung führen, die affek­tive Störun­gen begüns­ti­gen kann. Dieses Projekt soll unser Verständ­nis adapti­ver und maladap­ti­ver Gedächt­nis­pro­zesse verbes­sern. Wir werden Gehirn­ak­ti­vi­tät bei Aufga­ben analy­sie­ren, die maladap­tive Gedächt­nis­sym­ptome imitie­ren. Dadurch hoffen wir, Ansatz­punkte für Behand­lun­gen zu finden, die maladap­tive Gedächt­nis­pro­zesse hemmen.

Um auf neue Situa­tio­nen sinnvoll zu reagie­ren, stützt sich unser Gehirn auf frühere Erinne­run­gen und auf daraus abgelei­tete allge­mein­gül­tige Regeln und genera­li­sier­tes Wissen. Der Prozess, durch den neu gebil­dete Erinne­run­gen vom Kurzzeit- ins Langzeit­ge­dächt­nis trans­fe­riert und in kogni­tive Schemata integriert werden, wird als syste­mi­sche Gedächt­nis­kon­so­li­die­rung bezeich­net. Bei stark negati­ven Erfah­run­gen kann die Verar­bei­tung jedoch maladap­tiv werden. Die Erinne­rung kann unwill­kür­lich wieder hervor­tre­ten, wie bei posttrau­ma­ti­schen Belas­tungs­stö­run­gen, oder zu negati­ven Erwar­tun­gen bezüg­lich der Zukunft führen, wie bei Depres­sio­nen. Unser Verständ­nis der Unter­schiede zwischen adapti­ven und maladap­ti­ven Gedächt­nis­pro­zes­sen ist begrenzt.

In diesem Projekt soll unter­sucht werden, unter welchen Bedin­gun­gen die neuro­na­len und verhal­tens­be­zo­ge­nen Merkmale von Konso­li­die­rung maladap­tiv werden. Außer­dem sollen mögli­che Ansatz­punkte für Behand­lun­gen ermit­telt werden. Mithilfe von bildge­ben­den Verfah­ren werden wir adaptive und maladap­tive Erinne­rungs­kon­so­li­die­rung in Umgebun­gen analy­sie­ren, die intru­sive Erinne­run­gen und negative kogni­tive Schemata simulie­ren. Wir werden die jewei­lige Erinne­rungs­ver­ar­bei­tung während aktiver Wieder­ho­lung und im Schlaf unter­su­chen, da beide Zustände für die Bildung stabi­ler Erinne­run­gen von zentra­ler Bedeu­tung sind. Schließ­lich werden wir prüfen, ob Ansätze der Verhal­tens­the­ra­pie maladap­tive Konso­li­die­rung hemmen können.

Neuronale Prozesse von adaptiver und maladaptiver Gedächtniskonsolidierung

Standard Model SMC

Tobias Kraus

Albert-Ludwigs-Univer­si­tät Freiburg
   

Betreut durch

Jun.-Prof. Dr.

Monika Schönauer

Psycho­lo­gie, Medizin & Informatik

Hector RCD Awardee seit 2021