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Promotionsprojekte
© Katharina Kohlenbach

Die Makro­fauna der Tiefsee angesichts des arkti­schen Wandels

Katha­rina Kohlen­bach – Hector Fellow Antje Boetius

Dieses Projekt befasst sich mit der Vertei­lung von Tiefsee-Makro­fauna (Tiere zwischen 0,3 mm – 5 cm) im Arkti­schen Ozean über zeitli­che und räumli­che Skalen. Ich möchte die Hypothese testen, ob Umwelt­fak­to­ren wie Ozeanerwär­mung und Meereis­rück­gang auch die Lebens­ge­mein­schaf­ten der Tiefsee betref­fen. Darüber hinaus unter­su­che ich die Arten­viel­falt, Verbrei­tung und Konnek­ti­vi­tät von Isopo­den, da sie eine häufige und vielfäl­tige Gruppe der Makro­fauna darstel­len, aber in der Zentra­len Arktis kaum erforscht sind. Sie betrei­ben „Brutpflege“ – das bedeu­tet, ihre Jungen schlüp­fen in einem Brutsack (wie ein winzi­ges Känguru) und verbrei­ten sich daher im Vergleich zu Tieren mit freischwim­men­den Larven nicht so weit.

Der Arkti­sche Ozean verän­dert sich rapide. Die Oberflä­chen­tem­pe­ra­tu­ren steigen viermal schnel­ler an als sonst auf der Erde, und die sommer­li­che Meereis­aus­deh­nung nimmt pro Jahrzehnt um 12% ab. Diese Umwelt­ver­än­de­run­gen haben Auswir­kun­gen auf das gesamte Ökosys­tem, von der Oberflä­che bis in die Tiefsee. Ich bin faszi­niert von der Tiefsee-Makro­fauna, die auf dem Meeres­bo­den lebt (= benthisch), da die Tiefsee ein großes Reser­voir unbekann­ter Arten ist. Tiefsee-Lebens­ge­mein­schaf­ten spielen eine wichtige Rolle im biogeo­che­mi­schen Kreis­lauf von Kohlen­stoff und Nährstof­fen. Aufgrund der schwie­ri­gen Zugäng­lich­keit der eisbe­deck­ten arkti­schen Becken ist jedoch nur sehr wenig über die Struk­tur und Funktion ihrer Tiefsee-Makro­fauna bekannt und darüber, wie sie auf Umwelt­ver­än­de­run­gen und andere mensch­li­che Einflüsse reagie­ren könnte.

Das Ziel dieses Projekts ist es daher, die Arten­viel­falt, Verbrei­tung und Konnek­ti­vi­tät der Makro­fauna im Arkti­schen Ozean über verschie­dene zeitli­che und räumli­che Skalen hinweg zu unter­su­chen. Dies umfasst einen Vergleich der Makro­fau­nage­mein­schaf­ten in der zentra­len Arktis über drei Jahrzehnte, sowie Studien zur Arten­viel­falt und zu den Verbrei­tungs­ge­bie­ten von Isopo­den. Ich werde klassi­sche morpho­lo­gi­sche Identi­fi­ka­tion mit moleku­la­rem DNA-Barco­ding kombi­nie­ren, um Arten und deren Verbrei­tungs­ge­biete abzugren­zen. Dies wird wertvolle Basis­da­ten aus einer wenig erforsch­ten, aber gefähr­de­ten Region unseres Plane­ten liefern. Darüber hinaus werden Habitat­mo­delle helfen treibende Umwelt­fak­to­ren zu identi­fi­zie­ren und ökolo­gi­sche Reaktio­nen in zukünf­ti­gen Klima­sze­na­rien vorherzusagen.

Zugang zu pi-erweiterten Carbazolen und deren Anwendung

Tiefsee­sas­sel aus dem Nordpa­zi­fik, die zu der Gattung der Ischno­me­si­den gehört.

Katha­rina Kohlenbach

Univer­si­tät Bremen / Alfred-Wegener-Insti­tut für Polar- und Meeresforschung

Betreut durch

Prof. Dr.

Antje Boetius

Biolo­gie

Hector Fellow seit 2013