Hector Fellow Peter Hegemann erhält Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC) für Projekt
Das durch den ERC Synergy Grant geförderte Projekt „Switchable rhodOpsins in Life Sciences“ (SOL) ist ein interdisziplinäres Verbundprojekt zur strukturellen und biophysikalischen Analyse ausgewählter Photorezeptoren und deren Entwicklung zu „OptoGPCRs“, lichtgesteuerten molekularen Schaltern mit einem breiten Anwendungsspektrum in Biologie und Medizin.
Es basiert auf sogenannten bistabilen Rhodopsinen. Rhodopsine sind durch Licht aktivierte GPCRs, die vor allem für ihre Rolle als Lichtrezeptoren in der Netzhaut des menschlichen Auges bekannt sind. Die Sehrezeptoren in unseren Augen verlieren bei Aktivierung ihren Lichtsensor, das Vitamin-A-Derivat Retinal, und müssen „neu zusammengesetzt“ werden, um Photonen (Licht) wieder aufnehmen zu können. Bistabile Rhodopsine behalten jedoch ihr Retinal und können im Prinzip durch mehrfache Lichtblitze aktiviert und deaktiviert werden, ohne dass ein Zusammensetzen erforderlich ist, und wirken so wie echte biologische „Schalter“.
Diese bistabilen Rhodopsine sollen im Laufe der sechsjährigen Förderung in ihrer Funktionsweise untersucht werden, zudem sollen bistabile Rhodopsine mit neuartigen Eigenschaften entstehen und letztlich neue Gentherapeutika gegen menschliche Krankheiten entwickelt werden. Der ERC Synergy Grant soll zum Katalysator einer „zweite[n] optogenetische[n] Revolution“ werden.
Das interdisziplinäre Team des ERC Synergy Grant besteht neben Hector Fellow Peter Hegemann (Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland) aus Gebhard Schertler, „Corresponding Principal Investigator“ (cPI) und Leiter des Forschungsbereichs Biologie und Chemie am Paul Scherrer Institut (PSI), Sonja Kleinlogel (Universität Bern, Schweiz) und Rob Lucas (Universität Manchester, Großbritannien). Die Förderung umfasst 10 Millionen Euro.
Herzlichen Glückwunsch an Peter Hegemann!