Antje Boetius schafft einen gesellschaftspolitischen Dialog der Wissenschaft zum Klimawandel
Hector Fellow Antje Boetius setzt sich für eine Ausweitung des Klimaschutzes ein. Sie gehört zu den Verfasserinnen einer Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina von 2019. Der Titel der Publikation lautet: "Klimaziele 2030: Wege zu einer nachhaltigen Reduktion der CO2-Emissionen." Dies hängt auch mit ihrer Forschung zusammen, denn, wie sie kürzlich in einem Interview betonte: Der Klimawandel wirkt bis in die tiefsten Meeresregionen.
Zu ihrem Auftrag zählt sie außerdem den Dialog mit der Gesellschaft. Hierbei versucht die Tiefseeforscherin, zu erklären, welchen Einfluss der Mensch auf die Natur hat und woran diese Veränderungen schon heute sichtbar sind, um einen Diskurs über gesellschaftspolitische Entscheidungen anzustoßen.
Zudem besucht sie Schulen und bringt Schülerinnen und Schülern die Faszination der Tiefsee mit ihrer Vielzahl außergewöhnlicher und spannender Lebewesen und Lebensformen sowie deren Zusammenspiel näher. Sie diskutiert viel mit den Schülerinnen und Schülern, die zum Teil äußerst schwierige Fragen stellen. In einem kürzlich erschienen Artikel erzählt sie, wie ein Schüler die Frage stellte: „Zu welchem Gericht geht eigentlich ein Fisch, wenn wir ihm sein Zuhause kaputt machen?“.
Antje Boetius merkt an, dass die übergreifende Problematik des Umgangs mit der Natur einschließlich des Themas Meere in Schulen zu sehr auf das Thema physikalische Zusammenhänge und individuelles Verhalten reduziert wird. Die Thematik eignet sich aber, so Boetius weiter, auch um zum Beispiel in Gemeinschaftskunde, Geschichte und Geographie umfassend Aspekte von Politik, Wirtschaft und internationaler Zusammenarbeit zu erarbeiten. In diesem Zusammenhang sei es wichtig Lehrkräfte entsprechend zu schulen und fortzubilden.
In den so relevanten politischen Diskussionen braucht es viel Faktenwissen, um begreifbar zu machen und zu begreifen, dass der Klimawandel und auch die Umweltzerstörung mit weiteren großen globalen Problemen zusammenhängen, weshalb die Arbeit von Wissenschaftler*innen wie Antje Boetius so wichtig ist.