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7. Oktober 2021
Antje Boetius im gesell­schaft­li­chen Dialog

Antje Boetius schafft einen gesell­schafts­po­li­ti­schen Dialog der Wissen­schaft zum Klimawandel

Hector Fellow Antje Boetius setzt sich für eine Auswei­tung des Klima­schut­zes ein. Sie gehört zu den Verfas­se­rin­nen einer Stellung­nahme der Natio­na­len Akade­mie der Wissen­schaf­ten Leopol­dina von 2019. Der Titel der Publi­ka­tion lautet: "Klima­ziele 2030: Wege zu einer nachhal­ti­gen Reduk­tion der CO2-Emissio­nen." Dies hängt auch mit ihrer Forschung zusam­men, denn, wie sie kürzlich in einem Inter­view betonte: Der Klima­wan­del wirkt bis in die tiefs­ten Meeresregionen.

Zu ihrem Auftrag zählt sie außer­dem den Dialog mit der Gesell­schaft. Hierbei versucht die Tiefsee­for­sche­rin, zu erklä­ren, welchen Einfluss der Mensch auf die Natur hat und woran diese Verän­de­run­gen schon heute sicht­bar sind, um einen Diskurs über gesell­schafts­po­li­ti­sche Entschei­dun­gen anzustoßen.

Zudem besucht sie Schulen und bringt Schüle­rin­nen und Schülern die Faszi­na­tion der Tiefsee mit ihrer Vielzahl außer­ge­wöhn­li­cher und spannen­der Lebewe­sen und Lebens­for­men sowie deren Zusam­men­spiel näher. Sie disku­tiert viel mit den Schüle­rin­nen und Schülern, die zum Teil äußerst schwie­rige Fragen stellen. In einem kürzlich erschie­nen Artikel erzählt sie, wie ein Schüler die Frage stellte: „Zu welchem Gericht geht eigent­lich ein Fisch, wenn wir ihm sein Zuhause kaputt machen?“.

Antje Boetius merkt an, dass die übergrei­fende Proble­ma­tik des Umgangs mit der Natur einschließ­lich des Themas Meere in Schulen zu sehr auf das Thema physi­ka­li­sche Zusam­men­hänge und indivi­du­el­les Verhal­ten reduziert wird. Die Thema­tik eignet sich aber, so Boetius weiter, auch um zum Beispiel in Gemein­schafts­kunde, Geschichte und Geogra­phie umfas­send Aspekte von Politik, Wirtschaft und inter­na­tio­na­ler Zusam­men­ar­beit zu erarbei­ten. In diesem Zusam­men­hang sei es wichtig Lehrkräfte entspre­chend zu schulen und fortzubilden.

In den so relevan­ten politi­schen Diskus­sio­nen braucht es viel Fakten­wis­sen, um begreif­bar zu machen und zu begrei­fen, dass der Klima­wan­del und auch die Umwelt­zer­stö­rung mit weite­ren großen globa­len Proble­men zusam­men­hän­gen, weshalb die Arbeit von Wissenschaftler*innen wie Antje Boetius so wichtig ist.