Hector Fellow Thomas Elbert und ein Team von Psycholog*innen der Universität Konstanz gründen NETfacts
Die schlimmen Kriege, die aktuell in Europa und weltweit herrschen, führen teilweise zu schweren Traumata in der betroffenen Bevölkerung. Daher ist es wichtig, sich außer der Frage nach der politischen sowie monetären Unterstützung der angegriffenen Länder wie der Ukraine auch der psychologischen Aufarbeitung und Hilfe zu widmen.
Die Konstanzer Traumaforscher*innen Maggie Schauer, Frank Neuner und Hector Fellow Thomas Elbert entwickelten vor ca. 15 Jahren die Narrative Expositionstherapie (NET) als effektive Therapieform für schwere Traumatisierungen, die auch für mobile Einsätze in Krisengebieten genutzt werden kann.
Eine Erweiterung dieser Therapieform bietet nun das System NETfacts, gegründet von einem Team aus Psycholog*innen und Konflitkforscher*innen der Universität Konstanz, unter ihnen auch HFA Alumni Anja Rukundo-Zeller, in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation „vivo international“. Hierdurch entsteht die Möglichkeit auch die Gemeinschaft miteinzubeziehen, in der das traumatische Ereignis stattfand. Somit wird eine kollektive Erinnerung für das Geschehene geschaffen, welches außerdem durch die individuellen Erfahrungen jeder einzelnen Person ergänzt wird. Das kollektive Erinnern und Aufarbeiten ist neben dem individuellen Aufarbeiten von kollektiven traumatischen Ereignissen wichtig für die Einordnung des Geschehenen in die Biografie der Gemeinschaft.