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10. Juli 2020
Forschungs­er­kennt­nisse in der Optoge­ne­tik von Jens Timmer

Licht­pro­zesse in Pflan­zen können mit neuem optoge­ne­ti­schen Werkzeug präzise gesteu­ert werden

Die Optoge­ne­tik stellt in der Biolo­gie ein äußerst wichti­ges Forschungs­in­stru­ment dar. Indem gezielt bestimmte Abschnitte des Genoms aktiviert werden, kann das Verhal­ten von biolo­gi­schen Zellen mit optischen Schal­tern gesteu­ert werden. So lassen sich etwa Signal- und Stoff­wech­sel­pro­zesse durch gezielte Aktivie­rung mit Licht kontrol­lie­ren.
Viele Publi­ka­tio­nen zur Optoge­ne­tik beschäf­ti­gen sich mit Zellen bei Säuge­tie­ren, Hefen oder Bakte­rien. Arbei­ten im Bereich der Pflan­zen­for­schung sind dagegen weit weniger häufig. Das liegt unter anderem daran, dass geeig­nete optische Schal­ter fehlen, die in Pflan­zen­zel­len einge­setzt und dort gezielt geschal­tet werden können. Da Pflan­zen selbst Licht für ihr Wachs­tum benöti­gen, wären diese Schal­ter stetig aktiv.

In Zusam­men­ar­beit mit dem Forschungs­pro­gramm Cluster of Excel­lence on Plant Scien­ces (CEPLAS) der Heinrich-Heine-Univer­si­tät Düssel­dorf (HHU) ist es Forschern des Exzel­lenz­clus­ters CIBSS – Centre for Integra­tive Biolo­gi­cal Signal­ling Studies an der Univer­si­tät Freiburg um Prof. Dr. Thomas Ott, Prof. Dr. Wilfried Weber und Hector Fellow Prof. Dr. Jens Timmer sowie Ben Miller an der Univer­sity of East-Anglia-Norwich, nun gelun­gen, einen für Pflan­zen maßge­schnei­der­ten optoge­ne­ti­schen Schal­ter zu entwi­ckeln. Dieses PULSE (Plant Usable Light-Switch Elements) genannte Werkzeug eignet sich für Pflan­zen im norma­len Tag-/Nacht­zy­klus. Es wird durch gezielte Bestrah­lung mit rotem Licht in einer sehr eng begrenz­ten Wellen­länge aktiviert und mit norma­lem weißem Licht zurücksetzt.