Selbstkontrollierter Algorithmus interpretiert Gravitationswellendaten
Gemeinsam mit einem interdisziplinären Team des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik, zu dem auch sein Hector Fellow Bernhard Schölkopf gehört, hat Maximilian Dax, Nachwuchswissenschaftler der HFA, in der Fachzeitschrift Physical Review Letters eine Arbeit über Neural Importance Sampling for Rapid and Reliable Gravitational-Wave Inference veröffentlicht.
Darin entwickelte er einen Algorithmus, der seine eigenen Berechnungen der Eigenschaften verschmelzender Schwarzer Löcher sofort überprüft und sein Ergebnis bei Bedarf korrigiert – kostengünstig und schnell. Die maschinelle Lernmethode liefert sehr genaue Informationen über die beobachteten Gravitationswellen und wird einsatzbereit sein, wenn das globale Netzwerk von Gravitationswellendetektoren im Mai seinen nächsten Beobachtungslauf startet.
Das entwickelte, selbstüberprüfende Deep-Learning-System extrahiert Informationen aus Gravitationswellendaten sehr genau. Dabei überprüft das System seine eigenen Vorhersagen über die Parameter verschmelzender schwarzer Löcher – ein tiefes neuronales Netz mit einem Sicherheitsnetz. Ein Satz von 42 entdeckten Gravitationswellen von verschmelzenden schwarzen Löchern wurde von dem Algorithmus erfolgreich analysiert: Beim Vergleich mit rechenintensiven Standardalgorithmen waren die Ergebnisse nicht zu unterscheiden.