Eine Studie von Axel Meyer wurde im Fachjournal Current Biology veröffentlicht
Die Studie „The Developmental and Genetic Architecture of the Sexually Selected Male Ornament of Swordtails“, die Axel Meyer gemeinsam mit anderen Wissenschaftler*innen aus Würzburg und den USA veröffentlicht hat, beschäftigt sich mit den genetischen Grundlagen eines besonderen evolutionären Modells: Vor allem Männchen verfügen zumeist über auffällige Merkmale, die nicht zum Überleben hilfreich oder sogar schädlich sind. Beispiele hierfür sind das ausladende Geweih mancher Hirsche oder eine bunt gefärbte Verlängerung der Unterseite der Schwanzflosse des Schwertträger-Fisches.
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass beim Schwertträger-Fisch ein neuronales Gen mit der Bezeichnung kcnh8 maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung der verlängerten Schwanzflosse an der Unterseite ist. „Dieses Gen kodiert für einen Kaliumkanal – einer Gruppe von Kanälen, die insbesondere für die Reizweiterleitung und die Verarbeitung von Reizen im Nervensystems eine wichtige Rolle spielen“, sagt Manfred Schartl, Erstautor der Studie und Seniorprofessor am Lehrstuhl für Entwicklungschemie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Im Laufe der Evolution (vor etwa drei bis fünf Millionen Jahren) hat dieses Gen dann eine neuartige Funktion übernommen.
Die Erkenntnisse der Studie sind notwendig, um Hypothesen über die Rolle der sexuellen Selektion auf molekulargenetischer Ebene prüfen zu können.