Ein Paper von Martin Wegener wurde in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht
Akustische Wellen in Gasen, Flüssigkeiten und festen Stoffen weisen üblicherweise eine fast konstante Schallgeschwindigkeit auf. Eine Ausnahme bilden sogenannte Rotonen: Rotonen zählen zu den Quasiteilchen, das heißt, sie verhalten sich ähnlich wie freie Teilchen. Anders als bei gewöhnlichen akustischen Wellen in Gasen, Flüssigkeiten und festen Stoffen ändert sich bei ihnen die Schallgeschwindigkeit deutlich mit der Wellenlänge, auch rückwärts laufende Wellen sind möglich.
Quasiteilchen wie die Rotonen zu verstehen und zu nutzen, gehört zu den großen Herausforderungen der Quantenphysik. Bisher ließen sich Rotonen nur unter speziellen quantenphysikalischen Voraussetzungen bei sehr tiefen Temperaturen beobachten – und entzogen sich daher der technischen Nutzung.
In dem Artikel „Roton-like acoustical dispersion relations in 3D metamaterials“ legt eine Gruppe von Forschenden unter Leitung von Hector Fellow Martin Wegener dar, wie mithilfe von Metamaterialien Rotonen ganz ohne Quanteneffekte unter normalen Umgebungsbedingungen und bei fast frei wählbaren Frequenzen beziehungsweise Wellenlängen gezeigt werden könnten. Dadurch könnte es in Zukunft möglich werden, Schallwellen in Luft oder in Materialien besser zu manipulieren, beispielsweise sie zurückzuwerfen, sie umzulenken oder Echos zu erzeugen.
Herzlichen Glückwunsch an Martin Wegener!