© Hector Fellow Academy
21. Dezember 2021
Neue Veröf­fent­li­chung von Ralf Bartenschlager

Forscher­team stellt Weich­rönt­gen­to­mo­gra­phie zur schnel­le­ren Bildge­bung von ganzen Zellen vor

Virale Erreger wie das Corona­vi­rus SARS-CoV‑2 verän­dern die innere Struk­tur der Zellen, die sie befal­len. Diese Verän­de­run­gen finden auf Ebene der einzel­nen Zellbe­stand­teile, den Organel­len, statt und können Auskunft darüber geben, wie Virus­er­kran­kun­gen entstehen.

„In der Zellbild­ge­bung werden bevor­zugt Raster­elek­tro­nen­mi­kro­skope einge­setzt, da diese sehr scharfe Bilder im Nanomaß­stab liefern“, erklärt Venera Weinhardt, Postdok­to­ran­din am Centre for Organis­mal Studies (COS) der Univer­si­tät Heidel­berg und am Lawrence Berke­ley Natio­nal Labora­tory in Berke­ley (USA). „Mit dieser Techno­lo­gie kann es jedoch gut eine Woche dauern, bis eine einzelne Zelle gescannt ist.“

Ein deutsch-ameri­ka­ni­sches Forschungs­team unter Leitung von Dr. Venera Weinhardt am COS und in Zusam­men­ar­beit mit Hector Fellow Ralf Barten­schla­ger hat nun ein spezi­el­les Röntgen­ver­fah­ren – die sogenannte Weich­rönt­gen­to­mo­gra­phie – so optimiert, dass es hochauf­lö­sende dreidi­men­sio­nale Bilder ganzer Zellen und ihrer moleku­la­ren Struk­tur inner­halb weniger Minuten liefert.

„Ein hoher Durch­satz sei enorm wichtig, um eine Vielzahl an Zellen unter­su­chen zu können“, betont der Moleku­lar­vi­ro­loge Prof. Dr. Ralf Barten­schla­ger, der mit seiner Abtei­lung am Univer­si­täts­kli­ni­kum Heidel­berg gemein­sam mit Dr. Weinhardt an der bildli­chen Darstel­lung infek­ti­ons-assozi­ier­ter Verän­de­run­gen von Zellen arbei­tet. Die Forsche­rin­nen und Forscher arbei­ten jetzt daran, die Techni­ken zur Proben­auf­be­rei­tung weiter zu verfei­nern, die Auswer­tung der dreidi­men­sio­na­len Bildda­ten zu automa­ti­sie­ren und die Labor­ver­sion eines Soft-X-ray-Mikro­skops zu entwickeln.

Herzli­chen Glück­wunsch Ralf Bartenschlager!