Entdeckung der zirkadianen Funktion von Photorezeptoren in Pflanzen
Darius Rauch – Hector Fellow Peter Hegemann
Mein Promotionsprojekt konzentriert sich auf die Identifizierung lichtempfindlicher Proteine, die als Photorezeptoren bezeichnet werden, im Modellorganismus Chlamydomonas reinhardtii. Ich möchte klären, wie diese Rezeptoren die innere biologische Uhr, den zirkadianen Rhythmus, regulieren. Ich fokussiere mich darauf, die Eigenschaften eines unbekannten, rotlichtempfindlichen Photorezeptors zu bestimmen und herauszufinden, wie dieser Rezeptor die innere Uhr reguliert. Diese Erkenntnisse können verwendet werden, um zu verstehen, wie Pflanzen im Allgemeinen Lichtinformationen verarbeiten.
Das unterschiedliche Verhalten von Tieren und Menschen tagsüber und nachts wird durch eine innere biologische Uhr, den zirkadianen Rhythmus, reguliert. Dieser Rhythmus zeigt sich in den Zellen durch das zeitabhängige Präsenz von Proteinen. Nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen besitzen einen solchen Rhythmus. Pflanzliche Prozesse wie die Photosynthese sind mit der Rotation der Erde synchronisiert. Bei Pflanzen wird diese Synchronisation durch Lichtsignale aufrechterhalten, die an die oszillierenden Proteine weitergegeben werden, aus denen die biologische Uhr besteht. Diese Informationen werden durch Proteine namens Photorezeptoren übertragen.
Mein Promotionsprojekt konzentriert sich darauf, wie diese Photorezeptoren funktionieren und wie sie mit dem zirkadianen System interagieren. Zu diesem Zweck nutze ich die einzellige Alge Chlamydomonas reinhardtii als Modellorganismus, um zu untersuchen, wie Mutationen in Photorezeptoren den zirkadianen Rhythmus beeinflussen. Auf diese Weise habe ich bereits das pflanzenähnliche Cryptochrom pCRY als einen wesentlichen Photorezeptor identifiziert, der das zirkadiane System reguliert. Meine Forschung hat auch gezeigt, dass ein nicht charakterisierter, rotlichtempfindlicher Photorezeptor den Rhytmus reguliert. Während meines Promotionsprojekts werde ich diesen neuartigen Rotlichtrezeptor charakterisieren und herausfinden, wie er in den zirkadianen Rhythmus integriert ist.
Ich werde diese Ergebnisse im Kontext der allgemeinen Lichtregulation bei Pflanzen einordnen, einem Thema, das angesichts des Klimawandels und zunehmender Dürreperioden an Relevanz gewinnt.
Der 24-stündige zirkadiane Rhythmus der Alge Clamydomonas reinhardtii (grün, links) wird durch unterschiedliche Lichtsignale während des Tages und der Nacht aufrechterhalten (dargestellt durch Mond und Sonne). Diese Signale werden von Photorezeptoren übertragen, die unterschiedlich lichtempfindlich sind. Diese Empfindlichkeiten werden durch die Absorptionsspektren der Photorezeptoren im Hintergrund angezeigt.
Darius Rauch
Humboldt-Universität zu BerlinBetreut durch
Peter Hegemann
Biologie, Chemie & MedizinHector Fellow seit 2015