Holografischer 3D-Laser-Druck
Sebastian Koch – Hector Fellow Martin Wegener
3D-Druck auf der Nanoebene ist ein etabliertes Verfahren, für bestimmte Anwendungen aber noch zu langsam. Üblicherweise belichten Laserpulse ein Volumenelement einer lichtempfindlichen Tinte nach dem anderen und bauen daraus das gewünschte Objekt auf. In diesem Projekt wird jeder einzelne Laserpuls holografisch geformt und belichtet eine Vielzahl von Volumenelementen parallel. Diese Technik verspricht um Größenordnungen höhere Druckraten und soll für komplexe 3D-Strukturen demonstriert werden.
3D-Druck mit Auflösung auf der Nanoebene hat zahlreiche Anwendungen in Bereichen wie Photonik, Biologie und Mikrorobotik. Eine noch breitere Nutzung dieses Verfahrens wird, neben anderen Herausforderungen, durch eine zu niedrige Druckgeschwindigkeit verhindert.
Eine führende Methode verfestigt flüssige Tinte durch Belichtung mit intensiven Laserpulsen unter Nutzung von Zwei-Photonen-Absorption. Klassischerweise fährt ein Laser-Fokuspunkt die gewünschte Struktur ab, wodurch diese sequentiell aus vielen Voxeln, 3D-Volumenelementen analog zu 2D-Pixeln, zusammengesetzt wird.
Holografischer 3D-Laser-Druck soll die Druckrate drastisch erhöhen, indem jeder einzelne Impuls ein großes Volumen belichtet, bestehend aus Millionen von Voxeln. Dazu wird eine speziell gestaltete Phasenmaske verwendet, um aus dem Laserstrahl ein 3D-Hologramm zu formen, das die gewünschte Struktur nachbildet. Ein ultrakurzer Laserpuls liefert die nötige Laserleistung und sieht aus wie eine Scheibe. Diese „Laserscheibe“ bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit durch die Tinte und belichtet dabei das Objekt Ebene für Ebene. Diese Bereiche polymerisieren und bilden den festen Gegenstand, die anderen Teile bleiben flüssig und können ausgewaschen werden.
In diesem Projekt wird die beschriebene Drucktechnik für komplexe 3D-Strukturen angewandt und verschiedene Implementierungen von Phasenmasken, etwa diffraktive optische Elemente, räumliche Lichtmodulatoren und optische Metaoberflächen, werden auf ihre Eignung untersucht.
Ein holografisch geformter kurzer Laserpuls bewegt sich durch eine lichtempfindliche Tinte und belichtet sie dabei. Nach einer Verzögerung erstarrt das belichtete Volumen, wodurch das gewünschte Objekt entsteht.
Sebastian Koch
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)Betreut durch
Martin Wegener
Physik & IngenieurwesenHector Fellow seit 2008