Teichmüller-Theorie höheren Ranges mit Schwerpunkt auf SO(p,q)
Laura Lankers – Hector Fellow Anna Wienhard
In meinem Promotionsprojekt beschäftige ich mich mit höherer Teichmüllertheorie, einem Thema, welches Differentialgeometrie mit anderen mathematischen Bereichen wie Algebra und Analysis verbindet.
Die Grundlage für diese Theorie ist die Untersuchung von zweidimensionalen Flächen und von Gruppen die gewisse „schöne“ Dynamiken auf diesen Flächen beschreiben. Von besonderem Interesse sind hier Flächen mit hyperbolischer Struktur, was bedeutet, dass die Fläche lokal negativ gekrümmt ist, ähnlich wie ein Sattel. Den sogenannten Teichmüllerraum kann man dann als Abbildungen von der Fundamentalgruppe einer Fläche in eine spezielle Gruppe, die zu der allgemeinen hyperbolischen Fläche gehört, beschreiben.
In höherer Teichmüllertheorie schauen wir uns ähnliche Abbildungen an, aber in Gruppen, die anderen Räumen zugeordnet sind. Während des Projektes werde ich mich besonders auf pseudo-hyperbolische Räume und deren zugehörigen Gruppen SO(p,q) konzentrieren. Diese Räume kann man sich als Raumzeiten mit negativer Krümmung und mehreren Zeit- sowie Raumdimensionen vorstellen. Ein niedrig-dimensionales Beispiel für einen solche Raum wäre der Anti-de Sitter Raum, der auch in der Physik, z.B. in der AdS/CFT-Korrespondenz eine Rolle spielt.
Konzepte, die in niedrigeren Dimensionen (für kleine Zahlen p und q) bereits bekannt sind, können verallgemeinert und weiter untersucht werden. Die Erforschung dieser höheren Teichmüllerräume kann im Machine Learning auch Anwendung durch Grapheneinbettungen finden.
Laura Lankers
Max-Planck-Institut für Mathematik in den NaturwissenschaftenBetreut durch
Anna Wienhard
MathematikHector Fellow seit 2022