© W. Scheible - MPI for Intelligent Systems
16. Dezember 2021
Neue Veröf­fent­li­chung von Maximi­lian Dax

Paper von Maximi­lian Dax in der Fachzeit­schrift Physi­cal Review Letters veröffentlicht

Schwarze Löcher sind eines der größten Rätsel des Univer­sums. Mit einer Masse Milli­ar­den mal so groß wie die unserer Sonne erzeu­gen zwei inein­an­der verschmel­zende schwarze Löcher in einer gewal­ti­gen Explo­sion eine Gravi­ta­ti­ons­welle, die sich mit Licht­ge­schwin­dig­keit im Univer­sum ausbrei­tet. Gigan­ti­sche Detek­to­ren in den USA (LIGO) und Italien (Virgo) messen diesen Beleg für das von Albert Einstein 1916 vorher­ge­sagte Phäno­men: die Verän­de­rung der Raumzeit.

Seit der ersten Entde­ckung von Gravi­ta­ti­ons­wel­len verglei­chen die Wissenschaftler*innen in LIGO und Virgo die von den Obser­va­to­rien gesam­mel­ten Daten mit theore­ti­schen Vorher­sa­gen, um so die Eigen­schaf­ten der Quelle abzuschät­zen. Derzeit dauert dieses Verfah­ren mehrere Stunden, oft sogar Monate.

Ein inter­dis­zi­pli­nä­res Forscher­team des Max-Planck-Insti­tuts für Intel­li­gente Systeme in Tübin­gen und des Max-Planck-Insti­tuts für Gravi­ta­ti­ons­phy­sik in Potsdam nutzt modernste Metho­den des maschi­nel­len Lernens, um diesen Prozess zu beschleu­ni­gen. Die Wissenschaftler*innen entwi­ckel­ten einen Algorith­mus, der ein tiefes neuro­na­les Netz verwen­det, das ähnlich wie ein mensch­li­ches Gehirn auf mehre­ren Ebenen große Daten­sätze analy­siert. „Unsere Methode kann in wenigen Sekun­den sehr genaue Aussa­gen darüber treffen, wie groß und schwer die zwei schwar­zen Löcher waren, die bei ihrer Verschmel­zung die Gravi­ta­ti­ons­wel­len erzeugt haben“, erklärt Maximi­lian Dax, Erstau­tor der Publi­ka­tion und Dokto­rand in der Hector Fellow Academy. Maximi­lian Dax wird durch Hector Fellow Bernhard Schöl­kopf betreut.

Das neuro­nale Netzwerk kann auch für verschmel­zende Neutro­nen­sterne verwen­det werden. Bei der Verschmel­zung wird elektro­ma­gne­ti­sche Strah­lung freige­setzt, welche für herkömm­li­che Teleskope sicht­bar sind. Durch das neuro­nale Netz können die Teleskope in Sekun­den­schnelle auf die verschmel­zen­den Sterne ausge­rich­tet werden.

Herzli­chen Glück­wunsch Maximi­lian Dax und Bernhard Schölkopf!