© Hector Fellow Academy
22. September 2021
Paper von Patrick Cramer veröffentlicht

Team von Patrick Cramer veröf­fent­licht Studie zu Medika­ment Molnupiravir

Die Studie, welche in der Fachzeit­schrift Nature Struc­tu­ral & Molecu­lar Biology veröf­fent­licht wurde, zeigt wie das Medika­ment, welches gegen Sars-CoV‑2 einge­setzt werden soll, auf moleku­la­rer Ebene wirkt.

Molnu­pi­ra­vir wird nach oraler Einnahme erst durch die Verstoff­wech­se­lung im Körper aktiviert. Körper­zel­len nehmen das Mittel auf und wandeln es in RNA-ähnli­che Bausteine um. In der ersten Phase schleust die virale Kopier­ma­schine, RNA-Polyme­rase genannt, die Bausteine in das Virus-RNA-Erbgut ein. In der zweiten Phase verbin­den sich die RNA-ähnli­chen Bausteine mit den Baustei­nen des viralen Erbguts. „Wird dieses verviel­fäl­tigt, um neue Viren zu produ­zie­ren, enthält es zahlrei­che Fehler, sogenannte Mutatio­nen. Dadurch kann sich der Erreger nicht mehr vermeh­ren“, erläu­tert Florian Kabin­ger, Dokto­rand in Cramers Abtei­lung und Erstau­tor der Studie.

Der Zwei-Phasen-Wirkme­cha­nis­mus von Molnu­pi­ra­vir scheint auch bei anderen RNA-Viren Mutatio­nen auszu­lö­sen und diese somit an einer weite­ren Ausbrei­tung zu hindern. „Mit dem Wirkstoff ließe sich mögli­cher­weise ein ganzes Spektrum von viralen Erkran­kun­gen behan­deln“, sagt Claudia Höbart­ner, Profes­so­rin für Chemie an der Univer­si­tät Würzburg und Co-Autorin der Studie. „Molnu­pi­ra­vir hat viel Potenzial.“

Zurzeit befin­det sich der vielver­spre­chende Wirkstoff in der letzten Entwick­lungs­phase (Phase III), in der er an einer großen Zahl von Patient*innen erprobt wird. Ob Molnu­pi­ra­vir wirklich sicher ist und als Medika­ment zugelas­sen werden kann, wird voraus­sicht­lich in der zweiten Jahres­hälfte bekannt.

Herzli­chen Glück­wunsch an Patrick Cramer!