Kontraktion von selbstorganisierten DNA-Nanoröhrenringen im Mikrometerbereich
Maja Illig, Nachwuchswissenschaftlerin der Hector Fellow Academy, ist Erstautorin des Artikels "Triggered contraction of self-assembled micron-scale DNA nanotube rings", der im März 2024 in Nature Communications veröffentlicht wurde. Sie wird von Hector RCD Awardee Kerstin Göpfrich betreut. Dem Forscherteam ist es erstmals gelungen, einen Ring aus DNA-Nanoröhrchen zu entwickeln, der für die künstliche Zellteilung eingesetzt werden könnte.
Nach der Verdopplung und Segregation der genetischen Information bildet sich während der Zellteilung ein Ring aus Proteinen, der sich zusammenzieht und die Zelle in zwei Tochterzellen teilt. Diese Ringbildung wird durch spezifische Vernetzer initiiert. Bei den von den Forschern entwickelten DNA-Ringen ist der synthetische Kontraktionsmechanismus nicht mehr von diesen Vernetzer abhängig. Stattdessen ziehen sich die Polymerringe aufgrund der molekularen Anziehungskraft zusammen.
Die Ergebnisse haben zu einem besseren Verständnis der Bildung von Ringen aus DNA-Nanoröhrchen und der Architektur ihres kontraktilen Mechanismus geführt. Diese Erkenntnisse über DNA-basierte kontraktile Ringe haben das Potenzial, künstliche Maschinen zur Teilung oder Kontraktion von muskelähnlichen Materialien zu schaffen.