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1. März 2022
Schwamm­gär­ten auf Polar­ex­pe­di­tion entdeckt

Bisher größte Polar­ex­pe­di­tion führt zur Entde­ckung großer Schwammgärten

Während der MOSAiC-Expedi­tion, die von Septem­ber 2019 bis Oktober 2020 statt­fand und vom Alfred-Wegener-Insti­tut (AWI) gelei­tet wurde – dessen Direk­to­rin Hector Fellow Antje Boetius ist – entdeck­ten Forschende aus Bremen, Bremer­ha­ven und Kiel sowie ihre inter­na­tio­na­len Partner üppige Schwamm­gär­ten in der arkti­schen Tiefsee.

Die Schwämme leben auf den Gipfeln erlosche­ner Unter­was­ser­vul­kane im zentra­len arkti­schen Ozean, dem nährstoff­ärms­ten Meer der Erde. Schein­bar ernäh­ren sich die Schwämme von Überres­ten ausge­stor­be­ner Tiere. Das Meer ist ständig von Eis bedeckt und wird somit kaum von Licht erreicht, weshalb so gut wie kein Leben dort möglich ist. Das von Schwäm­men dominierte dicht besie­delte Ökosys­tem entstand wohl durch eine Substanz, die vor tausen­den von Jahren durch den Meeres­bo­den sickerte und somit Leben mit zahlrei­chen Tieren förderte. Nachdem diese Tiere ausge­stor­ben sind, konnten sich die Schwämme mithilfe von Symbi­on­ten von den Überres­ten ernähren.

Das Forschungs­team fand zudem heraus, dass die Schwämme nun das Ökosys­tem mitge­stal­ten, indem sie Nadeln (Spicu­lae) produ­zie­ren, die eine Matte bilden, auf der die Schwämme kriechen. Das einzig­ar­tige Ökosys­tem wurde in 600 bis 700 Metern Tiefe der Arktis entdeckt und nimmt eine Fläche von mehr als 15 Quadrat­ki­lo­me­tern ein. Diese Entde­ckung sowie die damit einher­ge­hende Forschung trägt dazu bei, die Vielfalt der arkti­schen Meere besser zu verste­hen und zu schützen.