Die Zukunft mitgestalten
Projekte

Photo­ni­sche neuro­mor­phe Schal­tun­gen für künst­li­che neuro­nale Netze

Martin Stecher - Hector Fellow Jürg Leuthold

Unser Ziel ist es, künstliche neuronale Netzwerke durch Gehirn ähnliche Schaltkreise zu entwickeln. Wie im Gehirn werden künstliche Neuronen und Synapsen mit neuartigen Memristoren gebildet und in einem Crossbar-Array angeordnet. Kombiniert mit ultraschneller Photonik wollen wir Signalverarbeitung und Matrix-Vektor-Multiplikationen optimieren, um Limits konventioneller Technologien zu überwinden. Damit sollen Energieverbrauch, Rechenzeit und Systemkomplexität in Rechensystemen verbessert werden.

© Martin Stecher

Entde­ckung der zirka­dia­nen Funktion von Photo­re­zep­to­ren in Pflanzen

Darius Rauch - Hector Fellow Peter Hegemann

Mein PhD-Projekt konzentriert sich auf die Identifizierung lichtempfindlicher Proteine, die als Photorezeptoren bezeichnet werden, im Modellorganismus Chlamydomonas reinhardtii. Ich möchte klären, wie diese Rezeptoren die innere biologische Uhr, den zirkadianen Rhythmus, regulieren. Ich fokussiere mich darauf, die Eigenschaften eines unbekannten, rotlichtempfindlichen Photorezeptors zu bestimmen und herauszufinden, wie dieser Rezeptor die innere Uhr reguliert. Diese Erkenntnisse können verwendet werden, um zu verstehen, wie Pflanzen im Allgemeinen Lichtinformationen verarbeiten.

@ Darius Rauch

Die Makro­fauna der Tiefsee angesichts des arkti­schen Wandels

Katharina Kohlenbach - Hector Fellow Antje Boetius

Dieses Projekt befasst sich mit der Verteilung von Tiefsee-Makrofauna (Tiere zwischen 0,3 mm – 5 cm) im Arktischen Ozean über zeitliche und räumliche Skalen. Ich möchte die Hypothese testen, ob Umweltfaktoren wie Ozeanerwärmung und Meereisrückgang auch die Lebensgemeinschaften der Tiefsee betreffen. Darüber hinaus untersuche ich die Artenvielfalt, Verbreitung und Konnektivität von Isopoden, da sie eine häufige und vielfältige Gruppe der Makrofauna darstellen, aber in der Zentralen Arktis kaum erforscht sind. Sie betreiben „Brutpflege“ – das bedeutet, ihre Jungen schlüpfen in einem Brutsack (wie ein winziges Känguru) und verbreiten sich daher im Vergleich zu Tieren mit freischwimmenden Larven nicht so weit.

© Katharina Kohlenbach

Hologra­fi­scher 3D-Laser-Druck

Sebastian Koch - Hector Fellow Martin Wegener

3D-Druck auf der Nanoebene ist ein etabliertes Verfahren, für bestimmte Anwendungen aber noch zu langsam. Üblicherweise belichten Laserpulse ein Volumenelement einer lichtempfindlichen Tinte nach dem anderen und bauen daraus das gewünschte Objekt auf. In diesem Projekt wird jeder einzelne Laserpuls holografisch geformt und belichtet eine Vielzahl von Volumenelementen parallel. Diese Technik verspricht um Größenordnungen höhere Druckraten und soll für komplexe 3D-Strukturen demonstriert werden.

@ Pascal Kiefer

Reali­sie­rung von p‑Wel­len-Supra­flui­di­tät in ultra­kal­ten polaren Molekülen

Christine Frank - Hector Fellow Immanuel Bloch

Polare Moleküle ermöglichen die Simulation komplexer Spin-Modelle und kondensierter Materie durch ihre veränderbaren langreichweitigen Wechselwirkungen. Dieses Projekt untersucht den BEC-BCS-Übergang von einem Bose-Einstein-Kondensat aus tetratomaren Molekülen zu einem diatomaren p-Wellen Suprafluid. Das Suprafluid ist von besonderem Interesse, da es voraussichtlich Majorana-Nullmoden beherbergen kann – Quasiteilchen, sie sich ideal für fehlertolerantes Quantencomputing eignen.

© Christine Frank

Design und Charak­te­ri­sie­rung von 3D gedruck­ten Mikro­struk­tu­ren mit Neuro­na­len Netzen

Tim Alletzhäusser - Hector Fellow Martin Wegener

Das Projekt zielt darauf ab, die Fabrikation von 3D-lasergedruckten Materialien durch den Einsatz tiefer Neuronaler Netze (NN) zu beschleunigen und zu verbessern. Dabei werden physikalische Simulationen des 3D-Laserdrucks entwickelt und verwendet um die NNs zu trainieren. Diese können dann beispielsweise die gedruckten Strukturen bereits im Drucker charakterisieren oder Objekte so prä-kompensieren, dass iterative Charakterisierung und Optimierung außerhalb des Druckers minimiert werden kann.

© Tim Alletzhäusser

Erwei­terte, Bor-dotierte Helicene als neuar­tige organi­sche Materialien

Klaudia Szkodzinska - Hector RCD Awardee Agnieszka Nowak-Król

Helicene sind eine Klasse polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) mit schraubenförmigen Strukturen, die charakteristische optische und optoelektronische Eigenschaften aufweisen. Sowohl die Erweiterung der Helicenstruktur als auch ihre Dotierung mit Bor verbessern nachweislich diese Eigenschaften und ermöglichen vielfältige Anwendungen, beispielsweise in OLEDs und OFETs. Dieses Projekt konzentriert sich auf die Synthese von Helicenen, die diese beiden Strategien in sich vereinen, als potenzielle neue Materialien für die organische Elektronik und für grundlegende Studien.

Expanded boron-embedded helicenes as novel organic materials© Klaudia Szkodzinska

Über die Poten­zi­elle Betei­li­gung von Rhodop­si­nen an der Magne­to­sen­si­ti­vi­tät bei Vögeln

Arno Munhoven - Hector Fellow Peter Hegemann

Das Erdmagnetfeld leitet Zugvögel über weite Entfernungen. Trotz jahrzehntelanger Forschung bleiben die Mechanismen der magnetischen Orientierung bei Vögeln unklar. Jüngste Studien deuten darauf hin, dass Cryptochrome eine Rolle spielen, aber dies nachzuweisen ist schwierig. Unser Projekt untersucht, ob auch Rhodopsine, bisher übersehen, dazu beitragen. Wir wollen diese Photorezeptoren auf molekularer Ebene verstehen und Verhaltensstudien mit transgenen Vögeln ermöglichen.

On the Potential Implication of Rhodopsins in Avian Magnetosensitivity© Arno Munhoven

Evolu­tion der Wundver­sor­gung und des Rettungs­ver­hal­tens bei Treiberameisen

Juan José Lagos-Oviedo - Hector RCD Awardee Erik T. Frank

Gewisse Ameisenarten zeigen Wundpflege- und Rettungsverhalten gegenüber verletzten Nestgenossen, was das Überleben des Einzelnen erhöht und die Arbeitskraft der Kolonie erhält. Trotz dieser Vorteile ist unklar, wie ökologische und evolutionäre Faktoren diese sozialen Verhaltensweisen geprägt haben. Durch die Anwendung interdisziplinärer Methoden aus der Verhaltens- und theoretischen Biologie wollen wir die Ursachen und Folgen der Evolution von Wundpflege- und Rettungsverhalten aufklären.

Evolution of wound care and rescue behaviour in army ants© Juan J. Lagos-Oviedo & Jeremy Squire

Kogni­tive und neuro­nale Mecha­nis­men der Gedächt­nis­ge­ne­ra­li­sie­rung im Wach- und Schlafzustand

Katja Kleespies - Hector RCD Awardee Monika Schönauer

Das menschliche Gehirn verfügt über die bemerkenswerte Fähigkeit, Wissen aus spezifischen Lernerfahrungen flexibel auf neue Situationen zu verallgemeinern. Die Mechanismen, die solchen Generalisierungsprozessen zugrunde liegen, sind jedoch noch nicht vollständig verstanden. Dieses Projekt zielt darauf ab, die kognitiven und neuronalen Repräsentationen zu charakterisieren, die erfolgreicher Generalisierungsprozesse zu Grunde liegen, und Faktoren zu identifizieren, die diese beeinflussen (z. B. Schlaf). So wollen wir verstehen, wie wir uns in einer sich ständig verändernden Welt zurechtfinden.

Kognitive und neuronale Mechanismen der Gedächtnisgeneralisierung im Wach- und Schlafzustand© Katja Kleespies