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22. Juni 2022
Neue Publi­ka­tion von Shu-Jen Wang

Paper von Shu-Jen Wang und Karl Leo in der Fachzeit­schrift Nature veröffentlicht

Die Erfin­dung des Transis­tors im Jahre 1947 durch Shock­ley, Bardeen and Brattain an den Bell Labora­to­ries eröff­nete das Zeital­ter der Mikro­elek­tro­nik und hat damit unser Leben revolu­tio­niert. Zunächst wurden sogenannte Bipolar-Transis­to­ren erfun­den, bei denen negative und positive Ladungs­trä­ger zum Strom­trans­port beitra­gen, erst später kamen unipo­lare Feldef­fekt-Transis­to­ren dazu. Die immer größere Leistungs­fä­hig­keit durch die Skalie­rung der Silizium-Elektro­nik in den Nanome­ter-Bereich hat die Verar­bei­tung von Daten immens beschleu­nigt. Für neuar­tige flexi­ble elektro­ni­sche Bauele­mente, wie zum Beispiel aufroll­bare Displays oder für medizi­ni­sche Anwen­dun­gen auf oder gar im Körper eignet sich diese sehr starre Techno­lo­gie jedoch weniger.

Für solche Anwen­dun­gen sind in den letzten Jahren Transis­to­ren aus organi­schen, d.h. auf Kohlen­stoff basie­ren­den Halblei­tern, in den Fokus gerückt. Bereits 1986 wurden organi­sche Feldef­fekt­tran­sis­to­ren vorge­stellt, ihre Leistungs­fä­hig­keit bleibt jedoch bis heute weit hinter den Silizium-Bauele­men­ten zurück.

Der Forscher­gruppe um Prof. Karl Leo und Dr. Hans Kleemann an der TU Dresden gelang es nun erstmals, einen organi­schen, hochef­fi­zi­en­ten Bipolar­tran­sis­tor zu demons­trie­ren. Entschei­dend dafür war der Einsatz hoch geord­ne­ter dünner organi­scher Schich­ten. Diese neue Techno­lo­gie ist um ein Vielfa­ches schnel­ler als bishe­rige organi­sche Transis­to­ren und die Bauele­mente errei­chen erstmals Arbeits­fre­quen­zen im Gigahertz-Bereich, also mehr als eine Milli­arde Schalt­vor­gänge pro Sekunde.

Dr. Shu-Jen Wang, Associa­ted Young Resear­cher in der Hector Fellow Academy, der das Projekt gemein­sam mit Dr. Michael Sawatzki maßgeb­lich voran­trieb, erklärt: „Die erste Reali­sie­rung des organi­schen Bipolar­tran­sis­tors war eine große Heraus­for­de­rung, da wir Schich­ten von sehr hoher Quali­tät und neuar­tige Struk­tu­ren reali­sie­ren mussten. Die exzel­len­ten Parame­ter des Bauele­ments beloh­nen jedoch diese Mühen!“

Herzli­chen Glück­wunsch Shu-Jen Wang und Karl Leo!