Brigitte Röder und ihre Forschung zur Neuroplastizität
Das neue Video-Porträt stellt Hector Fellow Brigitte Röder, Professorin für Biologische Psychologie und Neuropsychologie an der Universität Hamburg und Gastprofessorin am LV Prassad Eye Institut in Hyderabad, Indien, und ihre Forschung vor. Sie wurde 2017 mit dem Hector Wissenschaftspreis ausgezeichnet und ist seither aktives Mitglied der Hector Fellow Academy.
Brigitte Röder widmet ihre Forschung den Mechanismen des menschlichen Gehirns und seiner Neuroplastizität. Die engagierte Wissenschaftlerin untersucht, wie sich das Gehirn durch Lernprozesse entwickelt, abhängig von den Erfahrungen, die ein Individuum macht. Wieso lernen Kinder anders als Erwachsene? Welche Mechanismen im Gehirn sind dafür entscheidend? Wann, wie und in welchem Umfeld lernen wir am besten? Und welche Folgen hat es, wenn Kinder keine idealen Lernbedingungen vorfinden? Diese Fragen treiben Brigitte Röder und ihr Team an der Universität Hamburg an, während sie nach Erklärungen suchen. Eine zentrale Erkenntnis ihrer Forschung betont die entscheidende Rolle, die Kindheitserfahrungen neben genetischen Voraussetzungen bei der Ausbildung der Gehirnnetzwerke spielen.
Brigitte Röder und ihr Forscherteam gehen davon aus, dass es in der Entwicklung des Gehirns „sensible Phasen“ gibt, in denen Kindern besonders leicht lernen. Mit diesem Thema beschäftigte sich auch Rashi Pants Promotionsprojekt, das von Brigitte Röder betreut wurde. Um diese „sensiblen Phasen“ zu untersuchen, haben die Wissenschaftler*innen um Brigitte Röder ein einzigartiges Forschungsmodell entwickelt, das Menschen untersucht, die blind auf die Welt kommen und erst im Erwachsenenalter durch eine Operation ihr Augenlicht wiedererlangen können. So haben die Forscher*innen ein Beispiel für eine ungewöhnliche Kindheitserfahrung. Die deutsch-indische Zusammenarbeit mit dem LV Prasad Eye Institut, einer Augenklinik und Forschungseinrichtung für Augenerkrankungen in Hyderabad, Indien, ist für das Projekt wegweisend.
Die passionierte Wissenschaftlerin engagiert sich aktiv für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Sie ist die Ausrichterin des Symposiums 2024 der Hector Fellow Academy mit dem Titel „Wieso lernen Kinder anderes als Erwachsene?“. Dieses findet am 11. Juli 2024 um 18 Uhr an der Universität Hamburg (Hauptgebäude (ESA 1), Hörsaal A) und via Livestream statt. Die Anmeldung zur kostenlosen Abendveranstaltung ist bereits freigeschaltet.
Die Hector Fellow Academy veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Video-Porträts über die Wissenschaftler*innen ihres Netzwerks. Die Videos geben allgemeinverständliche Einblicke in die vielseitigen Forschungsprojekte der Hector Fellows und der Nachwuchswissenschaftler*innen. Zuschauer*innen erhalten so die Möglichkeit, die Hector Fellow Academy besser kennenzulernen.