© Sebastian Engels Fotografie
22. Februar 2024
Neues Video-Porträt: Faszi­na­tion Gehirn

Brigitte Röder und ihre Forschung zur Neuroplastizität

Das neue Video-Porträt stellt Hector Fellow Brigitte Röder, Profes­so­rin für Biolo­gi­sche Psycho­lo­gie und Neuro­psy­cho­lo­gie an der Univer­si­tät Hamburg und Gastpro­fes­so­rin am LV Prassad Eye Insti­tut in Hyder­a­bad, Indien, und ihre Forschung vor. Sie wurde 2017 mit dem Hector Wissen­schafts­preis ausge­zeich­net und ist seither aktives Mitglied der Hector Fellow Academy.

Brigitte Röder widmet ihre Forschung den Mecha­nis­men des mensch­li­chen Gehirns und seiner Neuro­plas­ti­zi­tät. Die engagierte Wissen­schaft­le­rin unter­sucht, wie sich das Gehirn durch Lernpro­zesse entwi­ckelt, abhän­gig von den Erfah­run­gen, die ein Indivi­duum macht. Wieso lernen Kinder anders als Erwach­sene? Welche Mecha­nis­men im Gehirn sind dafür entschei­dend? Wann, wie und in welchem Umfeld lernen wir am besten? Und welche Folgen hat es, wenn Kinder keine idealen Lernbe­din­gun­gen vorfin­den? Diese Fragen treiben Brigitte Röder und ihr Team an der Univer­si­tät Hamburg an, während sie nach Erklä­run­gen suchen. Eine zentrale Erkennt­nis ihrer Forschung betont die entschei­dende Rolle, die Kindheits­er­fah­run­gen neben geneti­schen Voraus­set­zun­gen bei der Ausbil­dung der Gehirn­netz­werke spielen.

Brigitte Röder und ihr Forscher­team gehen davon aus, dass es in der Entwick­lung des Gehirns „sensi­ble Phasen“ gibt, in denen Kindern beson­ders leicht lernen. Mit diesem Thema beschäf­tigte sich auch Rashi Pants Promo­ti­ons­pro­jekt, das von Brigitte Röder betreut wurde. Um diese „sensi­blen Phasen“ zu unter­su­chen, haben die Wissenschaftler*innen um Brigitte Röder ein einzig­ar­ti­ges Forschungs­mo­dell entwi­ckelt, das Menschen unter­sucht, die blind auf die Welt kommen und erst im Erwach­se­nen­al­ter durch eine Opera­tion ihr Augen­licht wieder­erlan­gen können. So haben die Forscher*innen ein Beispiel für eine ungewöhn­li­che Kindheits­er­fah­rung. Die deutsch-indische Zusam­men­ar­beit mit dem LV Prasad Eye Insti­tut, einer Augen­kli­nik und Forschungs­ein­rich­tung für Augen­er­kran­kun­gen in Hyder­a­bad, Indien, ist für das Projekt wegweisend.

Die passio­nierte Wissen­schaft­le­rin engagiert sich aktiv für den Dialog zwischen Wissen­schaft und Öffent­lich­keit. Sie ist die Ausrich­te­rin des Sympo­si­ums 2024 der Hector Fellow Academy mit dem Titel „Wieso lernen Kinder anderes als Erwach­sene?“. Dieses findet am 11. Juli 2024 um 18 Uhr an der Univer­si­tät Hamburg (Haupt­ge­bäude (ESA 1), Hörsaal A) und via Livestream statt. Die Anmel­dung zur kosten­lo­sen Abend­ver­an­stal­tung ist bereits freigeschaltet.

Die Hector Fellow Academy veröf­fent­licht in regel­mä­ßi­gen Abstän­den Video-Porträts über die Wissenschaftler*innen ihres Netzwerks. Die Videos geben allge­mein­ver­ständ­li­che Einbli­cke in die vielsei­ti­gen Forschungs­pro­jekte der Hector Fellows und der Nachwuchswissenschaftler*innen. Zuschauer*innen erhal­ten so die Möglich­keit, die Hector Fellow Academy besser kennenzulernen.