Die Zukunft mitgestalten
Promotionsprojekte

Quanten­in­for­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung mit skalier­ba­rer Halblei­ter-Spin-Qubit Chips

Dominic Barthlott - Hector Fellow Wolfgang Wernsdorfer

Quantencomputer besitzen das Potenzial, klassische Probleme wie komplexe Simulations-, Optimierungs- und Kryptografieaufgaben erheblich zu beschleunigen, setzen dafür jedoch skalierbare und robuste Qubit-Technologien voraus. Halbleiter-Spin-Qubits vereinen lange Kohärenzzeiten mit etablierten, industriellen Fertigungsprozessen. Dieses Projekt fokussiert sich auf die Implementierung präziser Zwei-Qubit-Gatter, welche dann zu Multi-Qubit-Arrays erweitert und deren Leistungsfähigkeit mit Quantenalgorithmen und umfassenden Benchmarking-Verfahren validiert werden.

3D-Modell eines Si/SiGe-Bauelements mit in Quantenpunkten eingeschlossenen Elektronen der Spin-Qubits (Quelle: https://doi.org/10.1038/s41534-025-01016-x)

© Koch, T., Godfrin, C., Adam, V. et al.

Neuro­nale Mecha­nis­men des visuel­len perzep­tu­el­len Lernens bei Kindern und Erwachsenen

Dominik Aschenbrenner - Hector RCD Awardee Sebastian Frank

Visuelles perzeptuelles Lernen (VPL) ist eine Form von visuellem Fähigkeitslernen, das bei Erwachsenen untersucht wurde, um neuronale Lernmechanismen zu identifizieren. Es ist jedoch nicht bekannt, ob Kinder ähnliche neuronale Lernmechanismen für VPL benutzen. In diesem Projekt werden wir nicht-invasive Bildgebung des Gehirns verwenden, um neuronale Mechanismen von VPL zu messen und zwischen Kindern und Erwachsenen zu vergleichen. Wir hoffen dadurch herauszufinden, ob und wie sich Lernen von der Kindheit zum Erwachsenenalter verändert.

© Dominik Aschenbrenner

Synthese und Charak­te­ri­sie­rung biofunk­tio­na­li­sier­ter Organozinn-Chalkogenidcluster

Martina Kämpfe - Hector Fellow Stefanie Dehnen

Die Zytotoxizität organischer Zinnverbindungen ermöglicht deren Einsatz in der Chemotherapie von Krebserkrankungen. Organozinn-Chalkogenidcluster setzen bei ihrer Zersetzung im Sauren neben organischer Zinnverbindungen auch hochgradig toxisches Chalkogenwasserstoff frei. Damit die Cluster biokompatibel sind, müssen sie mit Biomolekülen modifiziert werden. Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Synthese von biofunktionalisierten Organozinn-Chalkogenidclustern sowie deren Zersetzungsverhalten.

© Martina Kämpfe

Mecha­nis­men der mitochon­dria­len Prote­in­trans­lo­ka­tion und Membranbiogenese

Pragya Kaushik - Hector Fellow Nikolaus Pfanner

Der Proteinimport in Mitochondrien wird durch die Präsequenz-Translokase der inneren Membran (TIM23-Komplex) vermittelt. Während Tim17 eine zentrale Rolle für die Translokation durch die Innenmembran hat, ist die genaue Funktion von Mgr2, einem kleinen Transmembranprotein, bislang unklar. Ziel dieses Projekts ist es, die Rolle von Mgr2 für den Proteinimport, die Insertion in die Innenmembran und die Stabilität der Translokase mithilfe genetischer, biochemischer und struktureller Ansätze zu untersuchen.

© Pragya Kaushik

Thermi­scher Aktor für präzise Positio­nie­rung ohne Elektrizität

Athira Kattiparambil Sivaprasad - Hector RCD Jingyuan Xu

Nicht-elektrische Aktoren stellen eine vielversprechende Alternative für nachhaltige und abgelegene Anwendungen dar. Das Forschungsvorhaben befasst sich mit der Entwicklung thermischer Mikroaktoren auf Basis thermomagnetischer Dünnfilme, welche die materialspezifische Eigenschaft des Magnetisierungsverlustes bei Überschreiten der Curie-Temperatur ausnutzen, um eine kontrollierte mechanische Bewegung zu erzeugen. Im Gegensatz zu konventionellen Aktoren, die elektrisch angeregt werden, erfolgt die Ansteuerung dieser Systeme rein thermisch. Dadurch entfällt der Bedarf an kontinuierlicher elektrischer Energiezufuhr, was den Energieverbrauch erheblich reduziert.

© Athira Kattiparambil Sivaprasad

tRNA-Thioepi­tran­skrip­tom: Regulie­rung der Prote­in­syn­these bei der Gefäßentwicklung

Ioannis Theodorou - Hector RCD Sofia-Iris Bibli

Dieses Projekt untersucht, wie schwefelhaltige Aminosäuren die Thiolierung von tRNAs in Endothelzellen beeinflussen und somit die Proteinsynthese während des Gefäßwachstums regulieren. Die Erforschung des humanen endothelialen tRNA-Thioepitranskriptoms soll neue Mechanismen der Translationskontrolle aufdecken und Ansätze für therapeutische Interventionen bei pathologischer Angiogenese eröffnen.

© Ioannis Theodorou

Wundver­sor­gung zwischen Ameisen und Pflanzen

Melina Kienitz - Hector RCD Awardee Erik T. Frank

Das Projekt untersucht den Mutualismus zwischen Vachellia Bäumen und Pseudomyrmex Ameisen, mit Fokus auf ihre Rolle in der Wundpflege. Durch chemische Ökologie, Proteomik, Mikrobiologie und Verhaltensforschung sollen relevante Wundheilungsstoffe sowie die evolutionären Mechanismen identifiziert werden, die zwischenartliche Wundversorgung ermöglicht haben. Diese Forschung erweitert das Konzept sozialer Immunität auf den Ameisenwirt in dieser einzigartigen Beziehung.

Inter-kingdom wound care between ants and plants© Melina Kienitz

Reprä­sen­ta­ti­ons­ler­nen und Kausa­li­tät: Theorie, Praxis und Impli­ka­tio­nen für die mecha­nis­ti­sche Interpretierbarkeit

Florent Draye - Hector Fellow Bernhard Schölkopf

Das Ziel dieses Projektes ist es, zur Entwicklung von Methoden beizutragen, die aussagekräftige und interpretierbare Merkmale aus hochdimensionalen Datensätzen extrahieren, wobei der Schwerpunkt auf der Entdeckung übergeordneter, kausal verbundener Faktoren liegt, die eine sinnvolle Semantik der Daten beschreiben. Dies wiederum kann uns helfen, tiefere Einblicke in die Repräsentationen zu gewinnen, die in fortgeschrittenen generativen Modellen zu finden sind, insbesondere in Basismodellen und LLMs, mit dem Ziel, deren Effizienz und Sicherheit zu verbessern.

Representation Learning and Causality: Theory, Practice, and Implications for Mechanistic Interpretability© Florent Draye

Induzier­bare CRISPR Gen-Editie­rung für patho­gene USH2A Mutationen

Salome Spaag - Hector Fellow Eberhart Zrenner

Zu den weltweit führenden Ursachen für erblich bedingten Sehverlust zählt Retinitis pigmentosa, oft verursacht durch Spließ-Varianten im USH2A-Gen. Das Projekt zielt darauf ab, eine sichere gentherapeutische Strategie zur Korrektur solcher Spleiß-Defekte zu entwickeln. Durch den Einsatz von enhanced-deletion Nukleasen können die pathogenen Sequenzen eliminiert werden, um korrekte Proteinsynthese zu ermöglichen. Der Fokus liegt auf Sicherheitsaspekten sowie der Entwicklung eines induzierbaren viralen Transportsystems für die klinische Anwendung.

Inducible CRISPR gene editing systems for pathogenic USH2A variants© Salome Spaag