Die Zukunft mitgestalten
Promotionsprojekte

Optische und elektro­ni­sche neuro­mor­phe Systeme

Richard Kantelberg – Hector Fellow Prof. Dr. Karl Leo

In dem Forschungsprojekt "Optische und elektronische neuromorphe Systeme" geht es um bio-inspirierte und ressourcenschonende Konzepte für neuromorphes Rechnen. Das Ziel ist, diese Konzepte in optischen und elektronischen Systemen basierend auf organischen Halbleitermaterialien zu realisieren und deren physikalische Grundlagen zu beschreiben.

Im Forschungsprojekt sollen neuromorphe Funktionen basierend auf organischen Halbleitern realisiert werden. Dazu können beispielsweise Faserstrukturen aus Poly-3,4-ethylendioxythiophen dienen. Die Struktuformel stellt das Monomer (3,4-Ethylendioxythiophen) dar.© Richard Kantelberg

Die algorith­mi­sche Grund­lage der Muster­er­ken­nung bei einem Insektenbestäuber

Lochlan Walsh - Hector RCD Awardee Anna Stöckl

Menschliche Gehirne und visuell gesteuerte Roboter benötigen eine intensive Rechenleistung, um visuelle Muster in verschiedenen Kontexten und Variationen zu erkennen. Insekten wie das Taubenschwänzchen nutzen ebenfalls diese invariante Mustererkennung, um anhand von Blütenmustern geeignete Nahrungspflanzen auszuwählen - und das mit nur einem Bruchteil der "Rechenleistung". Um zu verstehen, wie diese Effizienz möglich ist, werden wir verhaltensbasierte und neuronale Methoden einsetzen, um die algorithmische Grundlage der Mustererkennung bei Insekten aufzudecken.

Die algorithmische Grundlage der Mustererkennung bei einem Bestäuberinsekt

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© Anna Stöckl

Teich­mül­ler-Theorie höheren Ranges mit Schwer­punkt auf SO(p,q)

Laura Lankers - Hector Fellow Anna Wienhard

In einer Raumzeit gibt es eine Zeit- und mehrere Raumdimensionen. In der für uns erlebbaren Welt gibt es genau drei Raumdimensionen. Nun spricht in der Differentialgeometrie nichts dagegen, auch Mannigfaltigkeiten mit mehreren Zeitdimensionen zu betrachten. In diesem Projekt geht es um algebraische Strukturen, insbesondere die Gruppe SO(p,q), die die Dynamiken und die Geometrie von solchen sogenannten pseudo-Riemannschen hyperbolischen Räumen mit mindestens einer Zeitdimension beschreiben.

© Laura Lankers

Mit der mathe­ma­ti­schen Model­lie­rung die Trans­la­tion von Forschungs­er­geb­nis­sen erleichtern

Katharina Lauk - Hector Fellow Jens Timmer

Trotz umfassender Forschung im Bereich der personalisierten Medizin schaffen nach wie vor vielversprechende personalisierte Therapien nicht die Translation in die klinische Praxis. In meinem Promotionsprojekt möchte ich durch die Kombination von mechanistischer Modellierung und experimentellen Methoden ein Signalweg-Modell erstellen, das die Wirkungen potenzieller Therapien vorhersagt, um damit ideale Kriterien für eine erleichterte Translation der Forschung zum Patienten zu erfüllen.

Mit der mathematischen Modellierung die Translation von Forschungsergebnissen erleichtern_Katharina Lauk© Katharina Lauk

Moleku­lare Spin-Systeme auf Oberflächen

Paul Greule - Hector RCD Awardee Philip Willke

Einzelne magnetische Moleküle können als Bausteine für neue künstliche Spin-Systeme verwendet werden, welche für die Quanteninformationsverarbeitung interessant sind. Wir verwenden Rastertunnelmikroskopie (RTM) in Kombination mit Elektronenspinresonanz (ESR) um solche Spin-Systeme auf einer Oberfläche zu konstruieren und zu untersuchen. Dies ermöglicht die Untersuchung grundlegender Spin-Eigenschaften auf atomarer Skala und das Erforschen magnetischer Phänomene in Multi-Spin-Systemen.

Molekulare Spin-Systeme auf Oberflächen_Paul Greule© Paul Greule

Die Rolle des frühen Sehens für die bidirek­tio­nale neuro­nale Kommunikation

Tiago Lereno Mesquita - Hector Fellow Brigitte Röder

In Zusammenarbeit mit dem LV Prasad Eye Institute untersuchen wir die Wiederherstellung der Sehkraft bei Personen, die aufgrund von Katarakten vorübergehend erblindet sind, um die neuronalen Mechanismen sensibler Phasen der Gehirnentwicklung zu erforschen. Genauer gesagt untersuchen wir höhere kortikale Repräsentationen und ob und wie sie entstehen, wenn der visuelle Input verzögert eintrifft, z. B. nicht vor der Mitte der Kindheit. Das vorliegende Dissertationsprojekt wird sich auf Objektrepräsentationen konzentrieren und darauf, wie diese im Zusammenspiel mit anderen visuellen Bereichen entstehen. Wir erwarten ein besseres Verständnis dafür, wie frühe Erfahrungen die Konnektivität des Gehirns im Erwachsenenalter prägen.

The brain comprises a heavily connected network© Tiago Lereno Mesquita

Neuro­im­mun-vasku­läre Wechsel­wir­kun­gen bei der Alzheimer-Krankheit

Matteo Rovere - Hector Fellow Christian Haass

Die Alzheimer-Krankheit (AD) hat eine multifaktorielle Ätiologie, die unter anderem eine vaskuläre Dysfunktion und eine aberrante Neuroimmunität umfasst. Unser Ziel ist es, das Gen ABI3 als mögliche Verbindung zwischen diesen beiden Aspekten der Alzheimer-Pathophysiologie zu untersuchen. Mithilfe transgener Mausmodelle und einer Kombination aus biochemischen, immunhistochemischen und In-vivo-Bildgebungsverfahren werden wir untersuchen, wie sich die AD-Risikovariante S209F ABI3 auf die Neurodegeneration, die Immunkompetenz und die Gefäßdynamik auswirkt.

S209F ABI3 knock-in and knockout transgenic mice exhibit neurovascular defects and microglial branching and motility changes. Our project aims to identify the molecular mechanism(s) behind these phenotypes through a combination of biochemistry and molecular biology, in vivo imaging on transgenic mouse models, and multi-omics and neuroimaging data collected on large AD patient cohorts.© Matteo Rovere

Mehrdi­men­sio­nale Model­lie­rung von angebo­re­nen Fehlern der Hämato­poese in einem neuen dreidi­men­sio­na­len mensch­li­chen Knochenmark-Organoid-Modellsystem

Megha Varghese Mukherjee - Hector Fellow Christoph Klein

Seltene genetische Störungen führen zu einer unzureichenden Produktion von Blutzellen, die häufig tödlich verlaufen und am häufigsten bei Kleinkindern auftreten. Diese Krankheiten sind in erster Linie monogen, d. h., sie werden durch den Funktionsverlust eines einzigen Gens verursacht. Um die Auswirkungen dieses Funktionsverlustes zu untersuchen, wird in meinem Projekt versucht, ihn außerhalb des menschlichen Körpers nachzuahmen, und zwar in menschlichen Knochenmarkorganoiden (BMOs). Durch die Untersuchung von BMOs sollen kritische Faktoren identifiziert werden, die zum Versagen des Knochenmarks beitragen, und diese Informationen schließlich zur Entwicklung neuer diagnostischer Methoden genutzt werden.

Human iPSC-derived bone marrow organoids – modeling errors in hematopoiesis© Megha Varghese Mukherjee

Schritte zur Lösung des Rätsels der multi­plen Popula­tio­nen in Sternhaufen

Abhinna Sundar Samantaray - Hector Fellow Eva Grebel

Sternhaufen galten lange als Objekte, deren Sterne alle das gleiche Alter und die gleichen chemischen Häufigkeiten haben. Die überraschende Entdeckung multipler Sternpopulationen in Sternhaufen ist bislang unerklärt. Anhand von schnell rotierenden massereichen Emissionsliniensternen werde ich untersuchen, ob rotationsbedingte Durchmischung eine plausible Ursache sein könnte. Außerdem werde ich prüfen, ob gewisse leichte Elemente tatsächlich brauchbare Anzeiger multipler Populationen sind.

Example of a star-forming region with a young star cluster: Westerlund 2, aged 1-2 million years, located in the constellation Carina.© NASA, ESA, Hubble Heritage Team (STScI/AURA), A. Nota (ESA/STScI) und das Westerlund 2 Science Team

Ausge­löste Kontrak­tion von selbst­or­ga­ni­sier­ten DNA Nanoröhrchen

Maja Illig - Hector RCD Awardee Kerstin Göpfrich

DNA-Nanoröhrchen werden in der synthetischen Bottom-up Biologie häufig als Nachahmung von Zytoskelettfilamenten verwendet. Mit Hilfe eines synthetischen starPEG-Konstrukts, das als Vernetzer fungiert, gelingt es uns, die nur wenige Nanometer dicken DNA-Nanoröhrchen zu bündeln. In der Masse organisieren sie sich selbst zu Ringen im Mikrometerbereich. Wir erreichen, dass sie sich bei Temperaturerhöhung oder in Anwesenheit von Verdrängermolekülen wie Dextran zusammenziehen (in Zusammenarbeit mit der Gruppe Kierfeld, TU Dortmund).

Triggered contraction of self-assembled DNA nanotube rings© Maja Illig