Die Zukunft mitgestalten
Promotionsprojekte

Mitochon­dria­les Mutati­ons­pro­fil in humanen T‑Zellen

Yu-Hsin Hsieh – Hector RCD Awardee Leif Ludwig

Die Differenzierung und Funktion von T-Zellen wird durch zahlreiche zelluläre Prozesse wie beispielsweise den Zellstoffwechsel streng reguliert, wobei dieser durch Mutationen in der mitochondrialen DNA (mtDNA) erheblich beeinträchtigt werden kann. Die genauen Auswirkungen der mtDNA-Mutationslast auf die Differenzierung und funktionelle Heterogenität von T-Zellen bleiben jedoch weitestgehend unverstanden. Ziel dieses Projekts ist es, mtDNA Mutationsprofile und deren Konsequenzen in humanen T-Zellen mit Hilfe von single-cell multi-omics Technologien zu charakterisieren.

Mitochondriales Mutationsprofil in humanen T-Zellen© Yu-Hsin Hsieh

Virus­ent­de­ckung mit hoher Durch­satz­rate in Daten der nächs­ten Genera­tion von Sequenzierungen

Franziska Klingler – Hector Fellow Ralf Bartenschlager

Anelloviren sind eine weitverbreitete Virusfamilie, welche Menschen und Wirbeltiere infizieren. Ihre Rolle in der Entstehung von Krankheiten ist noch unklar. Wir nehmen an, dass während lebenslanger, andauernder Infektion ein Ungleichgewicht in der viralen Population die Entwicklung und das Voranschreiten von Krankheiten begünstigen kann. Unser Ziel ist eine umfassende Beschreibung des viralen Spektrums in gesunden und erkrankten Geweben mittels highthroughput Screening von Sequenzierdaten und die damit verbundene Identifizierung von Virusarten mit hohem pathogenem Potential.

High-throughput Virus Discovery in Next Generation Sequencing Data© Franziska Klingler

Quanten­si­mu­la­tion von starker Licht-Materie-Wechselwirkung

Valentin Klüsener – Hector Fellow Immanuel Bloch

Die Absorption und Emission von Strahlung durch Quantenemitter stellt das zentrale Paradigma der Quantenoptik dar. Wenn eine starke Kopplung zwischen einem Emitter und seiner Umgebung herrscht, können faszinierende Strahlungseffekte realisiert werden, wie eine gerichtete Emission oder modifizierte Zerfallsraten. In diesem Projekt sollen derartige Effekte in einem System ultrakalter Atome in optischen Gittern untersucht werden, die Materiewellen anstelle von optischer Strahlung emittieren.

Quantensimulation von starker Licht-Materie-Wechselwirkung© Valentin Klüsener

Haupt­grup­pen­ele­ment-Helicene zur Anwen­dung in der organi­schen Elektro­nik und der Katalyse

Jan Niedens – Hector RCD Awardee Agnieszka Nowak-Król

Dieses Projekt konzentriert sich auf die Synthese neuer helikal-chiraler Verbindungen, die Diarylborol-, Arsol-, und Stiboleinheiten enthalten. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Materialien mit verbesserten optischen und elektronischen Eigenschaften zu erhalten, indem helikale Chromophore über Bor als Spiroatom verbunden werden. Weiterhin könnten arsen- oder antimonhaltige Helicene als Liganden in der aysmmetrischen Katalyse Verwendung finden, da sie im Vergleich zu den verbreiteten Phosphanen eine höhere Stabilität gegenüber Oxidation aufweisen.

Hauptgruppenelement-Helicene zur Anwendung in der organischen Elektronik und der Katalyse© Jan Niedens

Defini­tion neuer Resili­en­z­wege bei selte­nen monoge­neti­schen Störungen

Daniel Petersheim - Hector Fellow Christoph Klein

Seltene Erkrankungen betreffen alleine in der EU schätzungsweise 30 Millionen Menschen, darunter auch zahlreiche Kinder. Vielen dieser insgesamt etwa 6.000 bis 8.000 Erkrankungen liegt eine Fehlfunktion eines einzelnen Gens zugrunde. Im Rahmen dieses Projekts unter Supervision von Prof. Dr. Christoph Klein möchten wir mit Hilfe moderner Screening-Verfahren genetische Wechselwirkungen identifizieren, die den Effekten krankheitsauslösender Mutationen entgegenwirken und so den Weg hin zur Entwicklung zielgerichteter Therapien ebnen.

Defining novel resilience pathways in rare monogenic disorders© Daniel Petersheim

Helizi­täts­er­hal­tende Kavität zur Verbes­se­rung des Zirkulardichroismus

Philip Scott – Hector Fellow Martin Wegener

Die meisten modernen Medikamente basieren auf der Einhändigkeit eines chiralen Moleküls (ein Enantiomer). In vielen Fällen, je nach Händigkeit des Enantiomers, kann das Medikament entweder positive oder schädliche Wirkungen haben, daher ist es wünschenswert, die Händigkeit feststellen zu können. Die Spektroskopie des Zirkulardichroismus (CD) kann aufgrund der unterschiedlichen Absorption von zirkular polarisiertem Licht zwischen der Händigkeit unterscheiden, leidet aber unter schwachen Signalen; daher ist ein Verfahren zur Verbesserung des Signals erwünscht.

Helicity Preserving Cavity for Circular Dichroism Enhancement© J. Feis et al., Phys. Rev. Lett.

Reali­sie­rung eines Quanten­pro­zes­sors auf der Basis von Strontium-Rydberg-Atomen

Maximilian Ammenwerth – Hector Fellow Immanuel Bloch

In diesem Projekt wird ein innovatives Quantengas-Mikroskop entwickelt, welches mit Hilfe von optischen Pinzetten neutrale Strontium Atome zu konfigurierbaren und defekt-freien Anordnungen sortiert. Dies erlaubt eine schnelle Initialisierung und dient als Ausgangspunkt für die analoge Simulation von Quanten-Vielteilchensystemen und als Qubit-Register für digitales Quantencomputing. Durch Ausnutzung von Rydberg-Wechselwirkungen können Spin-Modelle simuliert und Quantengatter implementiert werden.

Realisierung eines Quantenprozessors auf der Basis von Strontium-Rydberg-Atomen© Maximilian Ammenwerth

Mecha­nis­men der Patho­ge­nese von SARS-CoV‑2 Infektionen

Yannick Stahl – Hector Fellow Ralf Bartenschlager

SARS-CoV-2 hat eine Pandemie ausgelöst und ist für mehr als 18 Millionen Infektionen verantwortlich. Es wird vermutet, dass COVID-19 das Ergebnis des Absterbens infizierter Zellen und einer exzessiven Aktivierung des Immunsystems ist. Um Zelltypen und Signalwege zu identifizieren, die zur Pathogenese oder viralen Replikation beitragen, werde ich Transkriptomanalysen und funktionelle Untersuchungen ausgewählter Gene vornehmen. Diese Arbeit könnte zu der Entwicklung neuer Therapien beitragen.

Mechanismen der Pathogenese von SARS-CoV-2 Infektionen© Yannick Stahl

Bildung von amorphen Kohlstoff durch metha­no­gene und methan­oxi­die­rende Archaeen

Stian Torset – Hector Fellow Antje Boetius

Das Projekt untersucht die Struktur und Rolle von amorphen Kohlenstoff, der durch methanogenen und Methan-oxidierenden Archaeen gebildeten wird, sowie die molekularen Mechanismen, die zur Bildung dieses als Biomaterial unbekannten Stoffes beitragen. Dau werden biophysikalische Ansätze genutzt, um die Rolle der Strukturen aufzulösen, und genetische Methoden, um die zur biogenen Bildung dieser Verbindung benötigten Gene und Proteine zu identifizieren. Das Projekt wird betreut von Hector Fellow Antje Boetius.

Bildung von amorphen Kohlstoff durch methanogene und methanoxidierende Archaeen© Stian Torset